Segelparadies Virgin Islands
St. Croix war unsere erste Station in den Virgin Islands. Die Insel liegt südlich der restlichen Inselgruppe der Virgin Islands und steht unter amerikanischer Flagge, wie auch St.Thomas und St. John, alle übrigen Inseln sind weitgehend britisch, aber autonom. Die Inseln haben eine wechselhafte Geschichte hinter sich. Nachdem sie 1493 von Columbus entdeckt wurden, gehörten sie mal zu Spanien, den Niederlanden, Großbritannien, einge zu Dänemark und nun zu Amerika. Wie die Amis so sind, waren die Einreiseformalitäten in St. Croix schon etwas speziell. Als wir am Hafen in das Büro der 'Customs and Immigration' kamen, hieß es erstmal: ' Das Büro ist heute nicht besetzt, weil die Klimaanlage ausgefallen ist, bitte fahren Sie zum Flughafen und checken dort ein, mit allen Crewmitgliedern!'. Das bedeutete Taxis bestellen, zum Flughafen fahren, warten, Formulare ausfüllen, Fingerabdrücke, Unterschriften, warten .. Über eine Stunde Formalien. Dann lies uns die sehr freundliche, aber bestimmte Beamtin wieder gehen, bzw. fahren. Amerika hat Dänemark die Inseln 1917 für $ 25 Mio abgekauft, das kann man heute noch sehr gut sehen. In Christiansstad, der Hafenstadt in Norden der Insel von St. Croix sind viele, erkennbar dänische Gebäude, Flaggen, Hinweissschilder. Der Ort hat viele kleine schmale Gassen mit alten Häusern, Geschäften, Restaurants und Bars. Am Wasser schlängelt sich eine Steganlage, wo man hervorragend Essen und Chillen kann. Viele Speisekarten sind mehrsprachig, auch in dänisch.Nach 2 Tagen brechen wir auf nach St. Johns zur Caneel Bay, einer weiteren US Jungfraueninsel. Beim Landgang durchstreifen wir den kleinen malerischen Ort mit vielen Geschäften, besonders handgefertigten Dingen, Schmuck, Lederarbeiten, Taschen und diversen Souvenirs. Wir suchen uns ein nettes Lokal zum Abendessen mit Blick auf die Bay und unser Boot.Gegen Mittag segeln wir weiter nach Tortula, zur Sopers Hole, einer britischen Jungfraueninsel. Wir liegen an einer Mooringtonne umgeben von den vielen hübschen, bunten Häuschen, die der 'Höhle' ihren besonderen Reiz verleiht. In der Bar gibt es den Karibischen 'Painkiller'-Cocktail in mehreren Abstufungen, abhängig von den Portionen Rum, die dem Drink zugemixt wurden. Bei der Stufe 6 schmeckt man den Rum schon deutlich raus - Achtung !Von dort kreuzen wir durch das Binnenmeer der Virgin Islands nach Norman Island. Dort will Wolf Erinnerungen auffrischen und kauft, als Normanne (Name seiner stud.Verbindung), sich als Souvenir T-Shirt und Kappe mit entspechendem Aufdruck. Die Insel hat sich in der Zwischenzeit sehr verändert, das Restaurant ist weitaus größer und modern gestylt, der Souvenirshop gut sortiert.Gleich nach dem Frühstück geht es weiter Richtung Virgin Gorda. Wir kreuzen wieder zwischen den Inseln, herrlich ruhiges Wasser, ein richtig tolles Segelrevier mit vielen Buchten und Stränden. Vor 'The Baths' legen wir einen Zwischenstop ein zum Baden und Schnorcheln. Da man hier eh nicht über Nacht bleiben darf, geht es gegen Abend weiter nach Spanish Town. Dass der Name nicht aus der Luft gegriffen ist, stellen wir beim Landgang fest. VieleHinweisschilder sind zweisprachig, englisch/spanisch. Ansonsten hat der Ort unserer Meinung nach nichts zu bieten. So gehen wir zum Essen auch wieder an Bord. Da unser Ankerplatz sehr rollig ist, verlegen wir uns zum Frühstück noch an eine Morringtonne, aber auch da ist es nicht wesentlich besser. Deshalb starten wir bald darauf Richtung Bitter End. Dieses Fleckchen Erde hat nichts mit seinem Namen zu tun, höchstens, dass es ziemlich weit im Nordosten der Virgin Island Inselgruppe liegt. Die Bucht ist super von Riffen geschützt, man liegt ruhig im Pulk mit anderen Booten. In der Passage nach Nordost liegt ein kleines Eiland, der Saba Rock. Er ist nahezu komplett überbaut mit einer Hotel-und Restauratanlage, einem Souvenirshop, einem Bootssteg, einem kleinen Badestrand. Einmalig, sehr malerisch. Um die Bucht herum gibt es noch weitere Restaurants und Marinas. Vor ein paar Jahren wurde hier eine große Marina mit dem Namen 'Costa Smeralda' gebaut, ein wenig zu nobel für meinen Geschmack. Wir bleiben zwei Tage hier, bummeln die Promenade entlang, machen Ausflüge mit dem Dinghi, baden, schnorcheln (da haben wir aber schon interessantere Plätze gehabt), James geht joggen.Am Sonntag geht es weiter, wir segeln bei leichten Winden herrlich friedlich nach Jost van Dyke. Die nach einem holländischen Piraten benannte Insel liegt im Nordwesten der Inselgruppe und ist nur klein, hat nur 260 Einwohner, aber eine berühmt, berüchtigte Barszene. Deshalb sind auch wir hier, Wolf will Erinnerungen auffrischen, nachsehen, ob es Foxis noch gibt. Die Bar in der im Nordosten der Insel gelegenen Bucht, ist dafür bekannt, dass hier ausschweifend und laut gefeiert wurde, es ist aber doch zusehends ruhiger geworden. Wir machen einen Spaziergang entlang des Küstenweges. Bar an Bar reiht sich hier, von sehr schlicht bis umtriebig laut. Wir nehmen einen Drink in der am moisten besuchten, recht lauten ‚Piratenbar‘. Gehen dann aber zum Essen doch zu Foxis zurück, da ist nicht so viel los.Am nächsten Morgen segeln wir hoch am Wind nach Tortula zurück. In Nannys Cay wird RedCat einige Zeit liegen, es sollen Arbeiten am Schiff, Reparaturen, Garantiearbeiten erledigt werden, James bleibt an Bord, bekommt Besuch vonSarah und wir werden für zweieinhalb Wochen auf ‚Heimaturlaub‘ nach Hamburg fahren. Unser Rückflug gestaltet sich abenteuerlich. Wir landen dreimal zwischen, besuchen auf die Art noch einmal viele karibische Inseln, die wir mit dem Boot besucht haben. Tortula, Newis, St. Maarten, Antigua. Von dort aus geht es über London zurück nach Hamburg.Wer unsere weitere Reise verfolgen will, muss nun auf den Blog 'Amerikanische Ostküste' sehen. Bis dahin - Tschüß erstmal.
Leeward Islands - von Antigua zu den Virgin Islands
Von Antigua aus ging es weiter nach Norden. Meine Tochter Hetti hatte sich für 10 Tage von der Uni frei gemacht und wir wollten gern mit ihr zusammen noch einige schöne Plätze in der karibischen Inselwelt entdecken. Am Montag verließen wir nach einem knappen Monat im English Harbour auf Antigua diesen gastlichen Hafen. Es stand ein kurzer Segeltrip nach Nonsuch Bay auf dem Plan mit Ankern, Baden, Schnorcheln - ein ruhiger Abend an Bord, herrlich, total entspannend. Am nächsten Morgen, ein früher Start Richtung Nevis. Nach 5,5 Stunden segeln und leider auch motoren, ankerten wir vor der Westküste von Nevis. Mit dem Beiboot ging's an Land zu einem Erkundungsspaziergang. Wolf erledigte die Zoll und Immigrations-Formalitäten. Hetti und ich machten einen Gang durch Charlestown und besorgten Postkarten und Briefmarken. Den Abend verbrachten wir in einer etwas sehr speziellen Strandbar, aber es gab einen leckeren Cocktail. Wir hatten uns für den nächsten Vormittag ein Taxi organisiert und machten eine Inselrundfahrt. Auf dieser Insel gibt es Affen und wir bekamen auch immer wieder welche zu sehen. Besonders schön angelegt und beeindruckend gelegen ist das Golden Rock Inn, ein Hotel in einer alte Zuckermühle, mit einer tropischen Gartenanlage rundherum, ein Urlaubstipps für Naturliebhaber und Erholungsbedürftige. Wir hatten eine schöne, eindrucksvolle Inselrundfahrt, leichter Wehrmutstropfen, der Taxifahrer hat Wolf ziemlich abgezockt. Wolf nahm es gelassen, nach der interessanten Tour.Am nächsten Tag segelten wir nur ein paar Meilen und ankerten vor der Insel St. Kitts in einer einsamen aber etwas rolligen Bucht, d.h. das Boot schaukelte in den Wellen. Es gab auch nichts berichtenswertes, wir sind nicht an Land gegangen, haben nur gebadet ein wenig geschnorchelt. Nach dem Frühstück starteten wir in Richtung Nordwest zu der kleinen holländischen Insel St. Eustatius. Vor Oranjestad bekamen wir einen Liegeplatz an einer Mooringtonne und ließen das Beiboot zu Wasser. Das übliche Einchecken musste erledigt werden und wir machten einen ersten Erkundungsgang. Hetti erkundigte sich nach Tauch- bzw. Schnorchel-Möglichkeiten. Man sah einige, gut angezogene, meist holländisch sprechende Leute, stylische Kneipen an der Küste. Die Stadt, mit altem Fort, Geschäften und eher einfachen, teilweise aber auch sehr hübschen alten Häusern, lag 30-40m höher auf einem Plateau.Wir suchten nach einem Lokal für den Abend und entschieden doch unten wir ein nettes Lokal am Meer. Hetti und ich gingen anschließend schnorcheln an der steinigen, dunkle Küste und fanden eine farbenprächtige Vielfalt von unterschiedlichsten Meeresbewohnern. Mein interessantestes Schnorchel-Erlebnis bisher auf unserer Tour. Nach einem weiteren Schnorchelgang am Morgen ging es weiter nach St. Barths.St. Barths ist als die Partyinsel bekannt, und so haben wir sie auch erlebt. Schon in Antigua hatten wir einen amerikanischen Freund von Hetti getroffen und wir trafen Jesse hier wieder. Er segelt professionell auf Rennyachten und es fanden gerade die 'Voiles de St.Barths' statt. Viele Segelboote gingen täglich raus um vor der Insel an den Regatten teilzunehmen, abends Live Musik und Festlichkeiten in Zelten und Bars, ein Riesenspektakel. Die Stadt Gustavia erinnert ein wenig an Westerland auf Sylt, schicke Geschäfte, Boutiquen, Bars, meist gesehenes Auto, der neue Mini in allen Variationen, sowie der neue Fiat 500. Vor Gustavia lagen wir auf einem ziemlich unruhigen Ankerplatz und auch das Verlegen auf einen weiter außerhalb gelegenen half nicht so richtig,. Nach zwei Tagen St. Barths machten wir uns auf den Weg nach St. Maarten, eine Insel die halb holländisch, halb französisch ist. Nach dem Einklarieren von einem Ankerplatz in der Simpson Bay vor der Insel, gingen wir durch die Brücke in den Hafen im holländischen Teil der Insel. Der Flughafen von dem aus Hetti am nächsten Tag nach Hause flog, liegt 15 Minuten entfernt im franz.Teil. Wir liehen uns ein Auto, machten eine Inselrundfahrt und stellten fest, dass der holl.Teil der Insel besser gepflegt wirkte, dafür gab es im franz.Teil mehr Hotelanlagen. Sonst beeindruckte uns am meisten ein Mangrovenbaum in einer kleinen Marina, der über und über voll mit Leguanen war. Es saßen etwa 15 Leguane in unterschiedlichen Farben und Größen darin.Von St. Marrten segelten wir nach Anquilla eine kleine, nördlich gelegene Insel. Auch hier mussten wieder die üblichen Einreiseformalitäten erledigt werden und sie waren hier ziemlich umständlich. Hinzu kam noch, dass Anquilla ein Naturschutzgebiet mit kleineren Inseln vorgelagert hat, bei denen man zwar tagsüber ankern darf, aber zur Nacht wieder unter die Hauptinsel gehen muss. Von Anquilla aus starteten wir um kurz vor 18 Uhr zu einem Overnight-Törn nach St. Croix, in den Virgin Islands, wo wir nach etwa 100 sm morgens gegen 10 Uhr ankamen.
Antigua Oyster Race
Drei Wochen lang haben wir nun auf Antigua verbracht, haben viele Handwerker an Bord gehabt, lange darauf gewartet, dass dann doch keiner kam. Aber wir haben auch viel erledigen können, es sind wieder Mängel und/oder Wünsche abgehakt worden, die auf unserer Liste standen. Andere und auch wieder neue Probleme warten aber noch auf ihre Erledigung.Das Highlight dieser Wochen aber war das Zusammentreffen von ca. 60 Oyster Yachten, die Kommunikation unter uns Seglern, die Berichte von der World Rallye, an der 26 Boote teilgenommen hatten und dann die gemeinsame Regatta. Für die Teilnahme daran hatten wir uns mit den Freunden verstärkt, die auch im letzten Oktober in Palma mit uns erfolgreich gesegelt sind. Für Red Cat war es das erste Race und somit auch für uns auf dem neuen Boot. Nachdem Thorsten, William und Peter eingetroffen waren, haben wir, zusammen mit Michael, der uns hier schon die ganze Zeit begleitet, einen Trainingsnachmittag eingelegt. Der Genacker wurde aus dem Vorschiff geholt, ein neuer Bergestrumpf (snuffair) angebracht, der das Setzen und Bergen des Segels erleichtern soll und wir haben dann die auf uns zu kommenden Wenden, Halsen und Genackermanöver geübt. Es hat alles ganz zufriedenstellend geklappt, so dass wir am Dienstag den 8.4. gespannt zur 1. Regatta starteten. Bis auf wenige kleine Fehler, verlief das Rennen sehr spannend und eng an der Spitze und wir beendeten den Segeltag mit einem zweiten Platz mit nur 6 Sekunden berechneter Zeit hinter unserem schärfsten Konkurrenten. Wir verbrachten den Abend ankernd in der Carlisle Bay, herrliches Baden, danach die Regattaergebnisse, Siegerehrung und leckeres Essen - großartig.Am zweiten Tag lief es für uns noch besser. Unsere Schwesterschiffe hatten sich für kleineren Segel entschieden und wir konnten mit unserem Genacker einen Vorsprung heraussegeln und beendeten diese Regatta mit dem ersten Platz von allen gestarteten Booten. Welch ein Anblick, welch eine Freude. Die langen Ohren von Palma wurden wieder herausgeholt. Wir hatten echt Spaß. Nach dem Zieldurchgang ankerten wir und gönnten uns ein erfrischendes Bad, bevor es wieder in den English Habour zurückging, Die Abendveranstaltung fand auf Shirley Hights statt, einem alten Fort. Von dort hat man einen traumhaften Blick rundum, über die Yachthäfen und Buchten mit all den vielen Booten. Am dritten Tag (Donnerstag) war Ruhetag und wir nutzten ihn, um mit unseren Mitseglern eine Inselrundfahrt zu machen, die wir ja immer noch nicht geschafft hatten. Pele zeigte uns einige der schönen Strände der Insel ( z.B.Jolly Beach! Insgesamt sind es 365), die Hauptstadt St.Johns und hübsche Buchten. Im Vergleich zu den anderen Inseln, die wir gesehen haben, fiel uns auf, die Hügel sind nicht so hoch, die Insel ist insgesamt wesentlich trockener, hat auch ein Problem mit der Wasserversorgung, dadurch fehlt die üppige Vegetation mancher der anderen Karibischen Inseln und es gibt hier viele Ziegen und Schafe. Es wird für meinen Eindruck etwas mehr Landwirtschaft betrieben, man sieht Anbauflächen für Gemüse, Früchte (Ananas), Zuckerrohr. Freitag war die 3. Regatta angesagt. Wir mussten längere Zeit warten bis wir aus unserer 'Parklücke' rauskonnten. Die Liegeplätze waren so angelegt, dass eigentlich immer irgendwelche Anker übereinander lagen, was nicht nur teuer zu bezahlen war, sondern auch viel Verdruss brachte, weil fast immer Taucher kommen mussten um die Ankerketten und Anker auseinander zu sortieren. Dann ging es los. Unsere 'Gegner' hatten diesmal auch wieder die bunten Segel gewählt und so wurde es wieder ein sehr enges Rennen, das für uns mir dem ersegelten 3. und berechneten 2. Platz endete, weil unsere Konkurrenten u.a. durch einen längeren Mast ein anderes Rating haben. Gefeiert wurde in der Nonsuch Bay bei Green Island, in der Wolf und ich schon zu Beginn der Antigua Liegezeit ein wunderschönes, romantisches Wochenende verbracht hatten. An diesem Abend stieß meine Tochter Hetti zu unserer Crew dazu, die bei den vielen Männern an Bord mit Freude begrüßt wurde. Von mir natürlich besonders, hatten wir uns doch seit Weihnachten nicht mehr gesehen.Am letzten Regattatag sollte eigentlich ein weiteres Vorsegel zum Einsatz kommen. Wir liefen auch zeitig aus um das Segel, den Code Zero, noch einmal zu setzen und auf die Rollanlage zu bringen, aber es kam dann doch nicht zum Einsatz, weil die Rennleitung einen Kurs ausgelegt hatte, der mehr für den Einsatz des Genackers sprach. Die Aufgabenverteilung an Bord wurde besprochen und durch Hettis Teilnahme ein wenig verändert und dann ging es los. Die Konkurrenten hielten ihre Augen offen, es wurde ein besonders spannendes und enges Rennen, die Reihenfolge der Boote änderte sich auch während der Kurse und nach drei gesegelten Stunden liefen wir, wie schon beim Start der Regatta, unter Genacker über die Ziellinie. Nur 37 Sekunden nach 'Lady Mariposa', die durch ihr anderes Handycap den Gesamt 3.Platz belegte und 6 Sekunden vor 'Guardian Angel', die den 2.Platz in der Gesamtwertung ersegelte. Damit hatten wir aufgrund unserer konstant guten Segelei und der entsprechenden Portion Glück und natürlich Können ;-), den ersten Platz ersegelt. Ein herzliches Dankeschön an William, unseren brillianten Steuermann, an Peter der den Genackertrimm übernahm, an unsere super Vorschiffscrew aus Michael, Thorsten, James, zeitweise Nick und die feinfühlige Genuaeinstellung von Thorsten und anschließend Hetti. Die Bedienung des Großsegels hatte ich übernommen. Wolf behielt die Übersicht und kümmerte sich um die Wendemarken. Die gesamte Crew hat ihr Bestes gegeben und GEWONNEN ! Jetzt wissen wir, Red Cat ist ein sauschnelles Schiff. Unsere (russischen) Konkurrenten waren glücklich über unseren Sieg, weil keiner es dem anderen gegönnt hätte, aber uns mit der 'roten Katze' herzlich zugetan waren. Maxim, von Mariposa, sprang extra mit vollem Segeldress über die Reling ins Wasser, schwamm zu uns ans Boot um uns zu gratulieren. Wolf und ich sagen allen Crewmitgliedern herzlichen Dank, ihr ward super. Man, hat das Spaß gemacht !!
Auf dem Weg nach Norden
Letztens haben wir einen Tag Urlaub in Europa gemacht, ganz ohne Flugkosten. Zwei Wochen hatten wir ja Freunde aus Hamburg zu Besuch und es war der Tag vor Beate Geburtstag. Aus diesem Anlass hatten wir nach einem Plätzchen gesucht, dass sich für die ‚Feierlichkeiten‘ eignet. Nachdem wir von Rodney Bay aus nach Marigot Bay gestartet waren, um Beate, Gerd und Birthe und Andreas eine der schönsten Buchten der Karibik zum Beginn unserer gemeinsamen Reise zu zeigen, verließen wir St.Lucia und segelten nach Martinique. Martinique ist französisch und somit Teil Europas. Hier wird mit Euro gezahlt und der Verkehr ist auch auf der ‚richtigen' rechten Seite. Sonst sieht es hier rein äußerlich den anderen Inseln schon ähnlich, aber man merkt, die Mentalität und vor allem die Sprache ist anders – halt französisch. Es gibt keine ‚Piraten‘ in den Ankerbuchten, man bekommt die Bananen u.a. nicht an Bord gebracht, man muss sie sich schon aus dem Supermarkt holen.Wir segelten zuerst auf Empfehlung eines Schweizer Seglers in die Bucht von St.Anne, die sehr hübsch gelegen ist. Wir machten einen Abstecher mit dem Dinghi nach Le Marin, dass war aber eher langwierig und sehr feucht. Die Bucht von Le Marin ist riesig, mit diversen Untiefen, es liegen ca 2000 Boot darin und es gibt auch eine große Marina. Sonst war der Ortziemlich tot. Von dort ging es weiter nach Petit Annes, wo wir die Einreiseformalitäten erledigten, mit großen Schwierigkeiten, weil jeder etwas anderes sagte. Dann übernachteten wir in der Bucht von Grande Annes, wo wir so sauberes Wasser unter uns vorfanden, wie bisher noch garnicht. Als wir abends zum Essen an Land gingen, trafen wir zwei sehr nette deutsche Mädels, die eine Studentin, zur Zeit im Auslandssemester auf Martinique, die andere deren Freundin. Wir fragten nach Tipps für Reiseziele und guten Restaurants und bekamen den Tipp nach Trois Ilets zu gehen.Da der Wind mal Pause machte, motorten wir dorthin und waren erstaunt, dass in der so interessant beschriebenen Bucht so wenig Boote ankerten, es war eher eine Bucht der vergessenen, verkommenen Boote. Unser kurzer Nachmittagsausflug mit dem Dinghi in den Ort gestaltete sich sehr feucht, da das kleine Schlauchboot mit 6 Personen doch reichlich überladen ist. Wir sahen uns im Ort um und fanden das angepriesene Lokal ‚Fleur de Sel‘, aber noch verschlossen. Durch die Läden sah es aber so einladend aus, dass wir beschlossen abends wieder zu kommen. Es war eine hervorragende Entscheidung. Das Essen war bestens, die Bedienung sehr aufmerksam und gut geschult (ganz im Gegensatz zu unseren Erlebnissen am Vortag). Die Räumlichkeiten ansprechend, super gestylt, mit viel Geschmack und Kunst an den Wänden, der Waschraum großartig gelegen, mit Balkon und Ausblick aufs Meer, erinnerte ans Abaco in Palma. Ich kann nur sagen, ein echter Urlaubstag.Am nächsten Tag segelten wir weiter nach Domenica, ein traumhafter Segeltag, und machten kurz vor Sonnenuntergang an einer Mooringtonne in südlichern Teil der Bucht vor Roseau fest. James zauberte ein wahres Geburtstagsmenü mit Vorspeise (gefüllte Blätterteigtasche), Hauptgericht (Thunfischsteak mit div. Beilagen) und Kuchen zum Nachtisch. Oberlecker! Die Inselrundfahrt war superinteressant. Domenica mag zwar zu den etwas ärmeren karibischen Inseln gehören, aber sie besticht durch üppige, ganz besondere Natur, herzliche Menschen und schöne Straßen. Am Straßenrand wachsen hunderte von bunten Blumen (‚Bird of Paradise‘), Zitronengras, Zimt- und Kakaobäume. Unsere nächste Station waren Iles des Saintes, eine kleine Ansammlung von Inseln die sehr schön sind und vor Terre den Haut eine sehr geschützte Ankerbucht bilden. Zwischen all den Booten in der Bucht lebt ein Delphin, der sich gerne mit den Tauchern und Schnorchlern vergnügt. Wir haben ihn mehrfach ganz in der Nähe gesehen, aber es war mir nicht vergönnt mit ihm zusammen zu schwimmen. In dem netten kleinen Örtchen wurde ausgiebig geshoppt und Abends lecker gegessen. Bei einer Wahlveranstaltung gleich in der Nähe ging es ziemlich laut daher, warum und für welche pol.Richtung geworben wurde, ist uns aber nicht bekannt.Weiter ging es nach Guadelope, wo wir zuerst Deshaies im Nordwesten der Insel anliefen um in Guadelope einzuchecken. Die Bucht hat viele Pelikane, die sich, teils aus größerer Höhe, ins Wasser fallen lassen, was sehr beeindruckend aussieht. Landspaziergang und gutes Essen, ein Smalltalk mit Norwegischen Seglern und dann zurück an Bord. Am nächsten Tag nur wenige Seemeilen nach Ilet a Caret, einer palmenbestandenen Miniinsel im Delta zu dem Fluss, der sich durch Guadelope zieht. Sehr malerisch, das Delta flach und raffiniert zu durchfahren, der ausgewählte Ankerplatz unruhig, rollig. Am nächsten Tag die letzte Passage nach Antigua, nochmal 30sm schönes, flottes Segeln und dann liefen wir in English Harbour an. Ein versteckter Naturhafen mit mehreren Marinas. Wir sind für Nelson Dockyard gebucht, eine sehr gepflegte, alt englische Anlage. Hier werden wir wohl die nächsten Wochen verbringen. Am Abend noch ein kleiner Ausflug mit dem Taxi nach Shirley Hights, wo man einen fantastischen Blick über die Hafenanlagen und die Buchten bis nach Montserrat, der Nachbarinsel hat. Einen kurzen Segeltörn machen Wolf und ich aber doch noch. Wir haben uns ein langes Wochenende vor Green Island gegönnt. Eine herrlich ruhige, lauschige Ankerbucht, von Riffen geschützt, blau, türkises Wasser, super schnorcheln - ein Traum. Da passt doch wieder mein Spruch: 'Wat jeht es uns jut'.
Freunde segeln mit Freunden
Text von Birthe Becker:Auf der Abschiedsparty von Marret und Wolf hatten wir eine spontane Idee: warum besuchen wir, als ehemalige Segelschüler und Freunde, nicht Wolf und Marret in der Karibik? Wie wunderbar, dass Marret und Wolf uns dann spontan einluden, für zwei Wochen Ihre Gäste an Board zu sein. Gesagt und spontan geplant, machten wir uns, Beate, Gerd, Andreas und Birthe auf den Weg nach St. Lucia. Unsere Reise sollte vom 06.03 bis zum 20.03 dauern und von St. Lucia über Martinique, Dominica, Guadeloupe nach Antigua führen. Nach dem wir aus der Kälte Hamburgs aus dem Flieger gestiegen sind, erwartete uns der Österreicher Michael am Flughafen in St.Lucia und brachte uns bei 29 Grad auf die Red Cat, wo Marret und Wolf uns sehr herzlich empfangen haben. Gleich am nächsten Tag machten wir das Schiff klar und segelten nach Marigot Bay, wo uns die Karibik pur erwartete. Bananenverkäufer und Schmuckverkäufer präsentieren ihre Waren, in einem kleinen Laden erhält man die wesentlichen Dinge, die man so braucht - Astrid Lindgren Feeling. Wir sind begeistert. Unser nächstes Ziel ist Martinique. Bei 18 Knoten stetigem Ostwind erreichen wir Martinique. Seglerisch keine all zu große Herausforderung, da Segelmanöver nicht wirklich erforderlich sind. Das lässt uns die Zeit, das Wasser und die Landschaft zu geniessen. Martinique hinterlässt bei uns einen ganz anderen Eindruck. Die Insel ist sehr viel europäischer. Landessprache Französisch, bezahlt wird in Euro und die Menschen könnten auch in Südfrankreich spazieren gehen. Die Ankerbuchten sind allerdings sehr karibisch und auch die Wassertemperaturen. Weiter führt uns unsere Reise nach Dominica - eine sehr viel ärmere und touristisch noch nicht so erschlossene Insel. Empfangen werden wir von Desmont, Spitzname Smooki. Er begleitet uns zu unserem Ankerplatz, bringt uns an Land und organisiert Gordon, den Taxifahrer. Gorden zeigt uns am nächsten Tag seine Insel. Auf dem Weg zu den Sehenswürdigeiten tauchten wir ein in die Botanik der Insel - u.a.Zimtbäume, Zitronengras, Kakaopflanzen. Aber auch Gordons "Verwandte", die an unterschiedlichen Orten Kokosnüsse, karibische Snacks oder auch Ketten verkaufen, lernen wir kennen. Die Trafalger Wasserfälle sind sehr beeindruckend. Auf dem Weg dorthin, haben wir einen kleinen Unfall zu verzeichnen. Auf den glitschigen Steinen rutscht Marret ab und das Knie ist etwas angeschlagen. Aber auch dafür hat Gordon Hilfe. Er sucht mit uns die nächste Apotheke auf und versorgt das Knie. Als letztes besuchen wir noch den Botanischen Garten mit uralten Bambusbäumen, Pflanzen, die wir nur aus dem Wohnzimmer kennen (z.B. Weihnachtssterne) und lange Lianen, die zum Tarzanspielen einladen. Zum Abschluss dieses wunderbaren Tages fährt er uns in ein Restaurant, wo wir uns stärken können. Damit wir nicht alleine zum Boot zurück müssen, holt uns Gorden auch wieder ab und Smooki setzt uns zum Boot über. Ein Rundum- Sorglos- Paket, welches sich auf ganzer Linie gelohnt hat. Vielen Dank an Smooki und Gordon.Von Dominica geht es weiter nach Guadeloupe. Da der Wind weiter stetig aus Richtung Ost bläst, erweitern wir unsere Aktivitäten an Bord um das Angeln. Leider erfolglos, dreimal flüchten die Fische, bevor wir sie an Bord holen können. Naja, zum Glück sind andere Fischer erfolgreicher und wir erstehen einen Thunfisch auf dem Markt. Es gibt Sashimi, Fischfrikadellen, Thunfischtartar und Steaks schmecken super. Inzwischen sind wir auf Antigua angekommen und verbringen noch einen sehr schönen letzten Abend mit zwei Hamburger Seglern aus dem Wedeler Yachthafen - Michael und Heino. Zunächst hat uns Wolfram einen wunderschönen Blick von Shirley Heights über den Hafen gegönnt und dann waren wir in der Trappas Bar und haben es uns gut gehen lassen.Liebe Marret, lieber Wolf, vielen Dank für diesen wunderschönen Urlaub. Ihr ward perfekte Gastgeber, wir haben uns rundum wohlgefühlt. Lasst es Euch weiterhin gut gehen und geniesst die wunderbare Zeit.Dear James, thanks for the delicious dinners. Grüße von Birthe und Andreas, Beate und Gerd
Segeln mit Freunden
Seit wir im Januar wieder an Bord gegangen sind, hatten wir zuerst meinen Bruder Tews, dann Gaby, meine Freundin aus Blankenese, jetzt Matthias, Freund aus dem MSC und ab Donnerstag 2 befreundete Pärchen an Bord zu Besuch.In den letzten Wochen sind wir in den südlichen 'Windwards Island' rauf und runter gesegelt, waren so mehrmals, immer wieder mit großen Vergnügen in den Tobago Cays, in Mustique und den schönsten Plätzen dieser faszinierenden Inselwelt. Für die Törnplanung lesen wir mitgebrachte deutsche Reiseführer und den lokalen 2013-2014 Sailors Guide von Chris Doyle. Dieses 'Hafenhandbuch', so würde man es bei uns wohl nennen, ist echt großartig. Sehr genaue Beschreibungen aller benötigten Infos, sowie Tipps für Restaurants, techn. Support u.v.m. findet man darin. Eigentlich hatte unsere grobe Planung vorgesehen von St.Lucia aus langsam Insel für Insel nach Süden zu segeln. Erst war auch Barbados, was ja wesentlich weiter östlich liegt mit in der Planung. Barbados wurde als Ziel jedoch abgewählt, da Wind und Strömung dagegen sprechen. Außerdem hieß es, so interessant sei die Insel nun wieder auch nicht, dass es die Mühen lohne einen kompletten Tag lang immer gegenan zu kreuzen. Es gäbe interessantere Ziele. Als wir dann Ende Januar (wie berichtet) in Grenada ankamen, Gaby an Bord kam und James von Bord ging, da sollte es weiter nach Süden gen Tobago und Trinidad gehen. Zwischendurch waren uns immer mal nicht so begeisternde Berichte über die zunehmende Kriminalität in Trinidad zu Ohren gekommen und nun mussten wir uns entscheiden, wie es weitergehen sollte.Zuerst befragten wir das Internet und Leute aus dem Umfeld - Deutschland hat vor kurzem eine Sicherheitswarnung für den Tourismus nach Trinidad rausgegeben. Dann suchten wir das Marinabüro in Grenada auf, zuletzt den TO-(Transocean) Stützpunkt von Grenada im Calabash Hotel. Dort wurden wir dann befragt, ob wir dort dringend hin müssten, sonst würden sie uns doch eher abraten. Es würde immer wieder von lauernden Piraten berichtet. Man möge deshalb nicht allein segeln, bevorzugt in Flottillen u.ä.. Diese Nachrichten ließen uns doch aufhorchen und wir beratschlagten im Crewkreis mit dem Ergebnis, den Plan zu ändern. Wir wollen niemanden in Gefahr bringen, weder uns noch unsere Freunde, so schön kann es nirgendwo sein, dass man das Risiko auf sich nehmen muss.Der Gedanke nun doch Barbados wieder in die Törnplanung aufzunehmen, wurde ein zweites Mal verworfen und so setzten wir kurzentschlossen am nächsten Tag die Segel und segelten wieder Richtung Norden. Die Inselhopper-Flüge mussten teilweise umgebucht werden oder sie verfielen, aber der Unmut darüber war im Nu bei den warmen Temperaturen, dem herrlichen Umfeld, dem leuchtenden, einladendem Wasser und dem karibischem Lebensmotto: " Sail fast - Live slow " vergessen. Gaby begleitete uns von Grenada nach St. Lucia und zurück wieder nach Grenada. Auf dem Weg nach Norden machten wir wieder Halt bei Vanessa in Chatham Bay. Immer wieder ein Erlebnis und das Essen dort ist auch großartig, besonders die 'Creole-Sauce' gibt es, meiner Meinung nach, nirgendwo besser. Dann in Mayreau und den Tobago Cays, was erstens von den Farben und dem Naturerlebnis fanstastisch ist. Beim Schnorcheln sahen wir Rochen, Wasserschildkröten und Mengen bunter Fische aller Größen und Farben und an Land begegneten wir zwei großen Leguanen, die echt urzeitlich aussahen. Einfach fantastisch. Dann machten wir Halt in St. Vincent, erst bei Young Island einem wunderschön, romantisch angelegtem Hotelresort. Danach Kontrastprogramm, in der Piratenbucht von Wallilabou, wo mehrere Filmscenen für die 'Pirates of the Caribean' gedreht wurden, einer dunklen Bucht mit viel Regen, schwarzem Strand, verfallenen Hütten und Särgen als Deko an Land. Wolf musste dann noch zum Auschecken nach Barrouallie, was ebenso düster und verlassen aussah, dass wir unruhig wurden, als Wolf nicht zeitnah wieder an Bord zurückkam.Als wir wieder zurück in St. Lucia waren, ging Tews von Bord und Matthias kam für drei Wochen. Mit ihm und Gaby segelten wir wieder gen Süden und machten Stopps an unseren erklärten Lieblingsplätzen, in Bequia und den Tobago Cays. Dann lieferten wir Gaby in Grenada ab und nahmen James wieder an Bord. Nun ging es endgültig gen Norden mit Overnightstopps an den nach unserem Kenntnisstand schönsten Orten. Wir besuchten ein weiteres Mal die Tyrrel Bay, diesmal mit Landgang und Essen im Slipway-Strandlokal, das wir nur wärmstens empfehlen können. Dann machten wir Halt an der Petit St. Vincent, einem Palmen bestandenen Inselchen, das komplett eine luxoriöses Hotelresort ist. Wir gingen zum Essen an Land, saßen traumhaft am Wasser unter Palmwedeln und haben lecker gespießen. Weiter ging es nach Chatham Bay, natürlich zu Vanessa. Sie kam am nächsten Vormittag extra zu uns an Bord mit einer großen Portion frisch gekochter 'Creole Sauce' für mich. Danke Vanessa, du bist wirklich eine ganz besondere Persönlichkeit.Von dort gings nur um die Ecke auf einen Ankerplatz vor Palm Island. Ein weiteres Luxus-Hotelresort, traumhaft gelegen, aber man war sehr zickig mit uns Booties. Ein Drink ja mal gerade noch, aber man sähe uns an, dass wir keine Hotelgäste sind! Zum Essen nicht erwünscht. Danke, nie wieder, muss ja nicht sein. Nach 9sm der nächste Stopp in der Salt Whistle Bay der Insel Mayreau. Dort hatten wir es schon einmal versucht auf dem Weg nach Süden, die Bucht ist aber sehr klein, eng und die Liegeplätze rar. Diesmal fanden wir einen schönen Platz und gingen in der 'Last Bar before the Djungle' zum Essen. Unseren nächsten Liegeplatz kann man von dort, mit einem Blick über die Landzunge schon sehen. Wir ankerten zum 4. Mal in den Tobago Cays und gingen (natürlich) zum Langustenessen bei Carlos. Er gab sich große Mühe, wir (RedCat) seien doch seine Freunde, es war auch super lecker mal wieder und ein tränenreicher Abschied stand uns bevor.Über Mustique, Bequia und die Piratenbucht Walilabou ging es zurück nach St.Lucia wo Matthias uns verließ und Beate, Gerd, Birthe und Andreas kamen. Es hat uns viel Freude gemacht mit unseren Freunden die südliche Inselwelt zu erkunden und ihnen dann, wie Touristguides, die schönsten Ecken zu zeigen. Danke euch Allen, die uns hier besuchten, es war für uns eine Bereicherung, danke für die vielen Mitbringsel und Essenseinladungen, wir hatten eine großartige Zeit mit euch.
Windward Islands
Wir bewegen unser Boot zur Zeit nur in kleinen Törns gen Süden. Die südlich gelegenen karibischen Inseln, von Martinique bis Grenada, werden Windward Islands (Luvwärtige Inseln- zum Wind gerichtete Inseln) genannt. Von Domenica nördlich heißen sie Leeward Islands (dem Wind abgewandte Inseln).Von den Tobago Cays, die wahrlich traumhaft sind, segelten wir um Mayreau Island herum weiter Richtung Süden. Da wir wieder einen Verwaltungsbezirk (St.Vincent and the Grenadines) verließen, mussten wir auf Union Island Station machen um die Zollformalitäten, das Auschecken, zu erledigen. Der Hauptort Clifton liegt an einer runden Bucht, die nach Süden offen ist und in der Mitte ein Riff hat. Wir bekamen eine Mooringtonne angeboten, aber so richtig wohl war uns dabei nicht. Unser Heck läge dann kurz vor dem Riff und da wir in Bequia bei stärker aufkommendem Wind plötzlich mit der Mooringtonne an anderen Ankerliegern vorbei vertrieben, wollte es uns nicht so recht gefallen. Wir warfen unseren Anker in dem etwas unruhigeren, uns aber sicherer erscheinenden westlichen Teil der Bucht. Bei unserem ersten Landgang erkundigten wir uns wo was zu finden ist. Zollamt, Supermarkt, Post? ( Tews und ich schreiben ja ganz altertümlich noch Postkarten an die Lieben zuhause) und dann sahen wir uns noch nach einem Lokal für den abendlichen Landgang um.Wir begegnetem Hermann, the german. Ein redseliger, fröhlicher Farbiger, der erzählte uns mal in Deutschland (Hamburg und Kiel !) gewesen zu sein. 'Alles klar in Lambies Bar' war sein Spruch, und er versprach Steelband-Musik zum Abendessen. Das klang gut. Um 19 Uhr saßen wir in dem großen Gastraum mit reichlich Platz für eine große Ladung Kreuzfahrtgäste. Um kurz vor 20 Uhr immer noch allein. 'Gibt es heute Abend Musik?' Unsere Frage an die Kellnerin - "Vielleicht", ihre Antwort. Auch mit dem Essen war es nicht so einfach. Suppen, es waren 4 Sorten auf der Karte, sollte es erst nicht geben, dann nach weiteren Absagen, was unsere Bestellung betrifft, gab es doch Fischsuppe. Wir einigten uns auf gegrillten Red Snapper und nach einiger Wartezeit stand der Tisch voller gehäufter Teller mit Gemüsen, Reis, Salat und dem gegrillten Fisch. Inzwischen hatten auch noch einige Dänen und dann weitere, wohl französiche Gäste die Bar entdeckt und jetzt kamen auch Musiker. Erst sind es vier junge Männer, dann kam noch einer dazu, der die Steel-Musik im Blut hat. Mit einer unglaublichen Geschicklichkeit und Rhythmik im ganzen Körper holte er ein wahres Klangerlebnis aus den Steeldrums und dem Schlagzeug. Es wurden reihum mal die Instrumente gewechselt, Popmusik auf den Blechtrommeln - echt großartig. Wir kauften eine CD, die aber bei weitem nicht den erlebten Musikgenuss wiedergab. So war es doch noch ein toller Abend geworden.Am nächsten Tag, nachdem wir die Formalitäten (für 24 Std. Auscheck) erledigt und die notwendigen Lebensmittel gekauft hatten, segelten wir um den Süden auf die Westseite von Union Island in die Chatham Bucht. Eine angenehm ruhige Ankerbucht, in der bereits einige Yachten lagen. Schon beim Anker werfen, wurden wir von 'Pirats' belagert. Besonders pfiffig stellte es Vanessa an, eine recht korpulente Farbige ( im TUI Schlauchboot) mit weißer Sonnenbrille, die uns den Abend in ihrem Restaurant in den vielversprechendsten Farben schilderte. Wir waren beeindruckt von ihrem Temperament und sagten für den Abend zu, zu kommen. Ihre Strandbar liegt unmittelbar am Wasser mit Blick auf die Boote, die aber kurz darauf schon nicht mehr auszumachen waren, weil die Nächte (von ca. 18-7 Uhr) nach dem Untergang der Sonne und dem erst gegen 5 Uhr aufgehenden Mond in diesen Tagen zappenduster waren. Wir bekamen reichlich und gut zu Essen, besonders gut schmeckte uns die Creole Sauce zu den Gerichten. Anschließend gab es frisch gebackenen, noch warmen Bananenkuchen. Danach griff Vanessa ins Geschehen ein und unterstützte den mehr untalentiert auf dem Keyboard rumklimpernden Musiker mit ihren Gesangseinlagen. Die ersten Tische wurden beiseite geräumt und trotz einsetzendem Regens wurde es immer fröhlicher in ihrer Bar. Die Limbostangen wurden rausgeholt und die ca 25 anwesenden Gäste, unterschiedlichster Nationen zum Mittanzen aufgefordert. Ein echt gelungener, sehr freundlich, fröhlicher Abend. Nach nur 7 sm erreichten wir am nächsten Tag Carriacou. Wir ankerten vor Hillborough, tuckerten mit dem Dinghi an Land, um im Landesbereich Grenada & Carriacou einzuklarieren. Die Stadt versprühte nicht den karibischen Charme, der uns bewogen hätte da zu bleiben und so nahmen wir kurze Zeit später den Anker wieder auf und segelten in die Tyrrel Bay eine etwas südlich gelegenere Bucht von Carriacou. In der Bucht, mit einem Flach in der Mitte, lagen bereits mehrere Yachten und wir verbrachten dort eine ruhige Nacht nach einem einfachen Essen an Bord.Der Anker geht zeitig auf, wir sind ja sonst eher die Spätstarter, es liegen etwa 30 sm vor uns bis Grenada und wir wollen zeitig ankommen. Unterwegs segeln wir an einem unter der Wasseroberfläche gelegenen, aktiven Vulkan vorbei . Eine beeindruckende Vorstellung, auch wenn man nichts davon sieht und mitbekommt, kein schwefeliger Geruch o.ä.Prickly Bay erreichen wir um 15:30 und wir haben noch genügend Licht für einen ersten Landgang. Am Dinghi-Port lernen wir Sigrid und Ulrich kennen. Sie liegen mit ihrer Carpe Diem seit etwa 4 Jahren hier in der Bay, erzählen sie. Die beiden geben uns nützliche Tipps, wo man am besten einkauft, Geld wechselt, essen gehen kann und von A nach B kommt. Wir nehmen gemeinsam den Bus, ein abenteuerliches Gefährt. Durch das Trittblech kann man an vielen Stellen durchsehen, es erstaunt mich, das auch die Männer noch draufstehen können ohne durchzubrechen. Die Sitze sehen ähnlich aus, kein Polster ist mehr heil. Aber wir gelangen ohne Probleme zur Shopping Mall. Auf dem Weg stellt sich heraus, dass Ulrich prakt. Arzt war und ich kann endlich mal meine Fragen, bzgl. meiner gebrochenen Rippen los werden. Ich brauche halt Geduld. Danke Ulrich, für deine beruhigenden Worte.James erledigt anstehende Einkäufe im Marina Store, das Stagsegel, das wir einmal ! benutzt haben, geht zum Segelmacher, eine Kausch ist ausgerissen. Den Abend verbringen wir im Big Fish, dem Restaurant am Anlegesteg. Die Tage darauf geht es mit RedCat in die Marina Port Louis von St. George, Grenada. James will vor seinem Urlaub das Boot noch einmal auf Vordermann bringen. Port Louis ist eine hervorragend, luxuriös ausgestattete Marina mit Boutiquen, Pool, Bars und Restaurant. Gegenüber liegt ein Katamaran mit Heimathafen Hamburg, wir kommen ins Gespräch, sie warten auf familiären Besuch aus Hamburg, der am nächsten Tag in Form des ehem. Vorsitzenden des NRV M. Cadmus eintrifft. So klein ist die Welt. Wir suchen uns einen netten Taxifahrer der uns in die Stadt bringt und vereinbaren einen Termin mit Winston für den nächsten Tag für eine Inselrundfahrt. Grenada, die Gewürzinsel, ist beeindruckend grün, fruchtbar, anders. Früher deckte Grenada mehr als die Hälfte des weltweiten Muskatnusshandels ab. Durch den Hurrikan Ivan 2004 wurden große Anbauflächen zerstört und es gelingt nur langsam die Folgen der Verwüstung wieder zu rekultivieren. Winston zeigt uns seine Insel, die sechs Bezirke, die alle nach Heiligen benannt sind, St.George, St.Andrews, St.Johns usw. Die Insel befindet sich in der Vorbereitung auf den 40. Unabhängigkeitstag, überall wird sauber gemacht, geflaggt, die Häuser und Straßen geschmückt. Wir sehen einen der Wasserfälle. Einheimische machen Cliffjumping und springen gegen ein paar EC$ von den 15m hohen Felsen ins Wasser. Dann besuchen wir einen Gewürzshop, sowie eine alte, traditionelle Rum-Destillerie. Winston zeigt uns einen Vulkansee in den Bergen und den im Norden gelegenen Steilhang von dem die letzten 40 Kariben sprangen, als sie von Engländern verfolgt, sich dort in den Tod stürzten. Vielen Dank, Winston, für die interessante Tour, Grenada ist wirklich eine besonders schöne Insel.
Karibische Inselwelt
Unser nächstes Ziel sollte Young Island im Süden von St. Vincent sein. Wir segelten von Marigot Bay aus die Küste St.Lucias gen Süden. Dann die Küste St. Vincents entlang. Im Süden der Insel ist die Hauptstadt Kingstown, es soll keine interessante Stadt sein, deshalb sollte ein Ankerplatz etwas weiter südlich unser Ziel sein. Um dort zu ankern hätten wir in Kingstown einen Stopp machen müssen, um für die Region St. Vincent and the Grenadiens einzuklarieren. In Kingstown war kein einziges Segelboot zu sehen und auch die Ankerplätze vor Young Island waren nicht sehr stark frequentiert. Wir hatten die Geschichte gehört, dass vor St. Vincent vor kurzem ein Segler überfallen und zu Tode gekommen war. Zumindest machte es uns doch ein ungutes Gefühl und wir segelten gleich einige Meilen weiter nach Bequia.Wir kamen zu spat in Bequia an, um am selben Tag die Zollformlitäten zu erledigen, aber die Jungs vom Mooringservice meinten, halb so wild, das könnten wir auch am nächsten Tag noch machen. Die Admiralitäts-Bucht ist gut geschützt und sehr lauschig. Wie wir das ja nun auch schon aus St. Lucia kannten, kamen mehrmals Boote vorbei und offerierten Taxiservice (Wasser und Land), Fisch und Langusten, Gemüse und Obst, Handarbeiten u.v.m. Abends gingen wir an Land in ein kleines Lokal an der Bay und aßen Lobster, was für uns aber Langusten sind, da sie keine Scheren haben. Die sind hier vergleichsweise recht günstig, die Portion kostet 110-120 EC$ = ca. 30 Euro. Am nächsten Tag erledigten wir die Einklarierung und sahen uns an Land um. Ein netter kleiner Ort, hübsche Geschäfte, freundliche Menschen. Am folgenden Tag nahmen wir uns einen Taxifahrer und ließen uns die Insel zeigen, wir besuchten die Wasserschildkröten-Aufzugsstation und gingen abends wieder zum Essen ins Frangipani mit Steelband-Music. Am Samstag segelten wir nur einige Seemeilen weiter nach Mustique. Wolf hatte uns schon mehrfach von Basils Bar vorgeschwärmt und wir fanden auch ohne Hilfe eine passende Mooringtonne vor Basils. Mustique ist die Insel der Promis. Mick Jagger, David Bowie und vormals Prinzessin Margareth haben und hatten hier ihre Zweitwohnsitze. Am Sonntag erlebten wir in Basils einen Jazzabend besonderer Art. Ein Paar, er Keyboarder und Sänger, sie Saxophonistin, deren Hund mit ‚Gesangseinlagen‘. Witzige Sache, super netter Abend, viele sich sehr wichtig gebende Menschen. Von dort ging es weiter nach Canouan, der Insel auf der Donald Trump erfolgreich investiert hat. Da gingen wir aber nicht an Land, es erschien uns nicht gerade sehr lebendig und interessant, uns reizt ja doch eher zumindest ein wenig Karibikfeeling zu erfahren. Weiter ging es in die Tobago Cays. Einer Inselgruppe, die unter Naturschutz steht. Dort leben viele Wasserschildkröten, auf den Eilanden Leguane und diverse Vogelarten. Ein wunderschönes Fleckchen Erde, die unterschiedlichsten, schon kitschig wirkende Wasserfarben und dementsprechend viele vor Anker liegende Yachten. Auch hier wieder jede Menge ‚Pirats‘, Farbige mit Booten, die alle möglichen Angebote an Naturalien oder Dienstleistungen anbieten. Wir lernten Mr. Quality kennen, er bot zuerst Brot an, dann T-Shirts (wir testen gerade die Qualität), Carlos, der Lobster am Strand grillt, Mr. Fabulous u.v.m. Danach gings noch einmal zurück nach Mustique, denn bei Basils startete am 22.1. das Bluesfestival. Das wolltenwir unbedingt miterleben. Die Bucht war enorm voll als wir zurückkamen, über 40 Boote. Es gab ein leckeres Büffet bei Basils und dann Swinging Blues and Rock. Ein großartiger Abend, der bis spät in die Nacht ging. Am nächsten Abendwollten wir dort noch einen weiteren Musikabend erleben. Leider war das Programm, die gespielten Stücke, fast komplett die des Vorabends, so wurde der Abend nicht so lang und am nächsten Tag ging es direkt wieder zurück in die Tobago Cays.
Zurück an Bord
Vom 22.12.13 – 9.1.14 waren wir in Hamburg auf Heimaturlaub, um die Lieben unter dem Weihnachtsbaum zu treffen. Es war schön alle Familienmitglieder gesund und munter wiederzusehen, die Nachricht, dass sich die Familie wieder vergrößert, war natürlich die größte Freude. Nach den Feiertagen gingen die letzten Tage in Hamburg dann doch sehr schnell vorüber und waren teilweise mit vielen zu erledigenden Tätigkeiten angefüllt, sodass die Besuche bei oder mit Freunden auf der Strecke blieben. Im Mai planen wir einen etwas längeren Aufenthalt in Hamburg, mal sehen.Die letzten Wochen vor dem Hamburgtrip lagen wir ja ausschließlich in der Marina von Rodney Bay. Es war Interessant sich ausgiebig mit anderen ARC Seglern auszutauschen, Erlebnisse und Erfahrungen zu vergleichen und so stellen wir fest, dass wir es, trotz der Flautenzonen, die uns ja heftig genervt haben, vergleichsweise doch sehr gut getroffen haben. Andere haben Gewitter und Stürme mit bis zu 65-70kn Wind erlebt, Mast- und Baumbrüche, zerfetzteSegel uvm. Unsere größte Pleite war, das die Sojasauce für den geangelten, rohen Thunfisch ausgegangen ist, einLuxusproblem. Mal im Ernst, wir hatten eine super Überfahrt, die Flautenlöcher sind wahrscheinlich dem vielen Wind an anderen Stellen geschuldet (ha,ha), Wetterwelt hat einen guten Job gemacht – Danke. Unsere Inselrundfahrt geführt von Michael Meyer dem Österreicher, war spitze. Die kleineren Ausflüge in die Umgegend waren auch interessant, aber letztendlich war es auch traurig, einen nach dem anderen unserer liebgewonnenen Mitsegler abreisen zu sehen. Erst Peter und Jesper, dann Dieter und dann zum Schluss mit uns zusammen Hans. Auch die Crews der anderen Boote wurden immer weniger, teilweise mit Boot verließen sie die Marina (Diva, Sleipnir, u.a.). Ein paar trafen wir noch wieder, sie starteten am 11.1.2014 zur World ARC, wie Clementina, Kathea und Chika-Lu. Der einzige, der uns erhalten blieb war Michael Athmer mit der Sinus aus dem BSC. Mit ihm haben wir viel zusammen unternommen oder und einfach nur zum Bier oder zum Essen getroffen. Michael hatte im übrigen mit seinem nur etwa 10m großen Boot nur zu zweit mit Nando den Atlantik überquert. Man bekam aber doch den Hafenkoller und so waren wir froh, endlich am 13.1.2014 die Marina von Rodney Bay zu verlassen.Unser erster kurzer Abstecher ging in die Marigot Bay, diese Bucht, die schon Kulisse in Filmen gewesen ist und die uns Michael schon von Land aus gezeigt hatte. Da wir meinen Bruder Tews aus Hamburg mitgebracht hatten, hatten wir Michael noch einmal gebeten eine kurze Inselrundfahrt mit uns zu unternehmen, die uns auch hierher geführt hatte. Eine sehr malerische, gut geschützte Bucht in der Mitte von St. Lucia. Palmen auf dem Strand, gesäumt von dicht bewachsenen, steilen Klippen, nette Strand-, bzw. Hafenbars. Dahinter ein Mangrovenwald, durch den eine Fußgängerbrücke führte. Endlich konnte man von Bord aus, schnell mal, z.B. kurz vor dem Frühstück, einen kleinen Schwimmausflug einlegen - herrlich erfrischend bei der Wärme. Wir blieben 2 Tage dort und nutzen die Zeit uns an die Planung der nächsten Wochen zu machen.Hatten doch in Hamburg mehrere Freunde den Wunsch geäußert uns mal für 2-3 Wochen zu besuchen. Damit sich die Freunde entsprechende Flüge buchen können, mussten eine vorläufige Planung her. Wann sind wir wo. Wo sind die passenden Zu- und Ausstiegsmöglichkeiten. Jetzt freuen wir uns darauf nach Tews, Gaby, dann Matthias, anschließend Beate, Gerd, Birthe und Andy, sowie spatter dann Hetti an Bord zu nehmen.
St.Lucia - angekommen
Inzwischen sind 10 Tage vergangen und heute geht es für etwas mehr als 2 Wochen nach Hause. Nach und nach sind unsere Crewmitglieder abgereist, das war schon immer ein Abschied, jetzt fahren auch wir.An unserem Ankunftstag hier auf der Insel, kamen immer mal irgendwelche Leute vorbei, boten ihre Produkte (Früchte, Langusten u.a.) oder ihre Hilfe (Segelmacher, Elektriker, Wäscherei, Inselführer u.v.m.) an. So lernten wir Michael auch kennen, der jetzt seit 2 Jahren fest hier auf St.Lucia lebt. Michael ist Österreicher, seine Frau stammt von St.Lucia, sie ist Lehrerin. Die beiden haben 2 Kinder, die hier zur Schule, bzw. zur Uni gehen. Er bot uns an, uns die Insel zu zeigen uns bei Einkäufen zu helfen. Michael vermietet hier Gästeappartments über <<airbnb.com>> und verdient mit Inselführungen, auch für Reisegruppen von Kreuzfahrtschiffen etwas Geld dazu. Wir buchten ihn für den 3.Tag den wir hier waren. Vorher mussten wir erstmal ein wenig chillen und das Oyster-Supportteam an Bord begrüßen. Es ist ja doch wieder das Eine oder Andere in Mitleidenschaft gezogen worden. Besonders der Mastfuss macht uns Sorgen. schon während des Segeltörn war uns aufgefallen, dass die Schrauben vom Mastkragen sich aus dem Deck gehoben hatten. James hatte sie zwar erstmal wieder reingeschraubt, aber das kann es ja nicht sein. Ganz offensichtlich steht der Mast, der durch das Deck geht und auf dem Kiel steht, nicht fest genug. Die Mitarbeiter von Oyster, die die aufgetretenen Schäden aufnehmen, waren sehr in Sorge. Unser Gutachter, der auf der Karibu mit über den Atlantik gesegelt ist und sich den Schaden ansehen hat, sagte:' Der Mast muss gezogen werden, der Mastkragen muss neu und richtig fest ins Deck eingearbeitet warden". Das würde bedeutet, wir müssten nach Antigua segeln oder motoren, denn nur da gibt es die entsprechenden Möglichkeiten. Wir waren erstmal geschockt. Am zweiten Tag hier, als die Verkleidung abgenommen wurde und der Mast freistand, kam ein heftiger Regenguss und wir sahen, wie das Wasser am Mast nur so ins Boot lief. Die Bilgepumpe sprang automatisch alle Minute an, damit sich nicht zu viel Wasser in der Bilge, unserem 'Keller' sammelt. Die Techniker hatten mehrere Tage sehr gut zu tun, um all die kleinen und größeren Schäden zu beseitigen und so kam uns der Ausflug mit Michael nur recht. Er holte uns morgens um 10 Uhr ab und wir fuhren, noch alle Crewmitglieder zusammen, nur ohne unseren James, der die Arbeiten an Bord überwachte, einmal ganz rum um die Insel. Zuerst fuhren wir durch die Hauptstadt Castries, in der die Hälte aller Inselbewohner wohnt. Wir sahen den 400 Jahre alten Baum, der auf dem Platz bei der Kathedrale steht, hörten von den 2 Nobelpreisträgern, die die Insel hervorgebracht hat und fuhren zu den Universitätsgebäuden auf den Berg/Hügel der hinter Catries liegt. Michael kennt sich auch in der Geschichte gut aus und wir lernten viel und hatten interessante Gespräche über Land und Leute. Weiter ging es nach Marigot Bay, der Bucht, die aus mehreren Filmen bekannt ist - hier lebt die Familie von Michaels Frau. Ein traumhafte Bucht, in der wir sicher noch einmal Station machen und vor Anker gehen werden. Als es weiterging kamen wir an einer Bäckerei vor bei, die Brot aus Brotfrüchten und JamJam-Wurzel backen. Gemischt mit Gewürzen wird ein herzhaftes leicht süßliches Brot daraus, was uns allen sehr gut schmeckte. Von dort aus ging es weiter nach Soufriere einem kleinen Fischerort. Der Ort ist mal zur Hälfte abgebrannt und so gibt es einen alten Teil, mit teils etwas verfallenen, aber auch alten, sehr charmanten Häusern und eine neuen Teil mit modernen Häusern. Wir machten hier Mittagspause und aßen eine lokale Spezialität, eine Teigtasche mit Gemüse- Fleischfüllung.Auf der Weiterfahrt kamen wir an den beiden Pitons vorbei, den Bergen, die man schon von weither sehen kann. Ein runder, der andere eher ein etwas spitzerer Berg, an deren Füßen sich Hotels angesiedelt haben. Dann ging es zu einer Thermalquelle, bei der wir badeten. Erstaunlich, da kommt ca 38° C warmes Wasser den Berg runtergelaufen, sammelt sich in kleinen Becken, in denen einige Menschen, auch mehrere Einheimische ein Bad nehmen. Die Umgebung ist ein tropischer Regenswald, mit Kakaopflanzen, eine beeindruckende Vegetation. Wir beschlossen weiter durch den Süden zu fahren und die Insel einmal zu umrunden. Am südlichsten Punkt der Insel, dem Leuchtfeuer bei Vieux Fort hatten wir einen großartigen Rundumblick und man sieht dort auch auf den internationalen Flugplatz von St.Lucia. Es gibt noch einen weiteren, kleineren mehr nationalen Flugplatz in der Nähe von Castries, auf dem die innerkaribischen Flüge ankommen und abgehen.Über eine kurvenreiche, aber sonst eher unspektakuläre Strecke kamen wir erst nach Castries und dann nach Rodney Bay zurück. Die Insel hat uns sehr gut gefallen, sie ist so grün und fruchtbar, bei den vielen Regenfällen aber auch zu erwarten. Wir haben viel gesehen und probieren können. Herzlichen Dank an Michael, der und so super geführt und in das Leben und die Geschichte der Karibik eingeführt hat.Unsere nächsten Tage verbrachten wir eher unspektakulär in der Marina, mit einem Besuch am Strand von Pigeon Island und in der näheren Umgebung. Uns fehlte ein wenig der geregelte Tagesablauf, wie auf dem Atlantik-Törn. Wir konnten meist nicht an Bord frühstücken/essen, weil an Bord bearbeitet wurde und wir nur im Weg waren. Wir trieben uns so den Tag an der Promenade rum, freuten uns über jedes weitere Boot, das den Hafen erreichte. Tauschten uns aus, was man so erlebt hatte, wieviele Fische man geangelt und was man sonst alles erlebt hatte. Da ich auf diesem Törn weder Delphine noch Wale gesehen habe, hat mich besonders beeindruckt, dass andere u.a. von begleitenden Haien (dazu sahen wir einen kurzen Film während der Preisverleihung) und neben ihnen auftauchenden Schildkröten berichtet haben. Abends traf man sich bei Musik und 'Piton'-Bier an der Hafenpromenade. Wir giingen meist zum Essen aus, am liebsten in die Spinnaker-Bar am Reduit Beach. Ab und zu mal eine ARC-Veranstaltung, aber nichts richtig auf- oder anregendes. Nach und nach verließen uns Peter ( er reiste noch ein paar Tage nach Barbados), Jesper (er traf sich mit seiner Familie in Miami) und dann Dieter. Auch einige der anderen ARC-Jachten verließen Rodney Bay schon und so erlebten wir ein Kommen und Gehen. Das letzte, z.Zt. noch segelnde Boot wird für den 25.12.2013 erwartet, ein kleiner Stahlkreuzer, gesegelt von einem Ehepaar. Man, was für eine lange Reise.Bei der Preisverleihung am 21.12.13 abends, bekamen wir noch einmal viele auch wieder neue Gesichter zu sehen. Ganz unerwartet bekamen auch wir einen Preis als 10. Boot in unserer Gruppe. Insgesamt belegten wir, nachdem wir als 29. Boot eingelaufen sind, den 93. Platz (over all). Einige scheinen ihrem Glück mit ein bißchen Schummelei bei der Angabe der Motorstunden etwas nachgeholfen zu haben, aber sei es denn, es war eine tolle Veranstaltung, wir haben interessante Dinge erlebt und ganz neue Erfahrungen gemacht.
Endspurt
09.12.13 Der Wind ist uns treu geblieben. RedCat bewegt sich wie ein Rodeopferd und buckelt uns über die Wellen. Trotz der Größe und dem Gewicht des Bootes sind die Bewegungen teils sehr heftig. Auch in der Koje ist es schwer Halt zu finden. Peter sagt, er fühlt sich wie in einer Waschmaschine oder in einer Rollmops-Wickelanlage.
Der Morgen ist aber wunderschön, die Sonne geht herrlich rot hinter uns auf. Es bleibt auch den ganzen Tag schön und der Wind verlässt uns nicht. Er weht mal östlicher, mal nördlicher meist mit 20-25kn, hin und wieder mehr und auch mal weniger. Wie schrieb uns Thorsten, der Endspurt wird zum Spurt.
Tagsüber ist die See zwischendurch mal etwas ruhiger, aber die Wellenhöhe ist gleich geblieben, zwischen 3-3,5m, die Wellentäler meist lang, zwischen 10-30m. Als der Wind drehte, hatten wir unangenehme Kreuzseen, weshalb wir weiterhin, obwohl der Wind uns direkt nach St.Lucia wehen würde, bei dem achterlichen Wind kreuzen.
Da es unter Deck sehr warm und stickig ist, versuchen wir immer mal die Chance zu nutzen zu lüften. Dabei ist uns heute früh eine Welle eingestiegen. Sie hat Peter erwischt durch das Fenster zum Cockpit und die Achterkabine, diesmal nicht das Bett, dafür Wolfs Klamotten. Die Wäscheberge sind inzwischen größer als die Müllberge. Das gibt reichlich zu tun für die gute Miele Waschmaschine, wenn wir angekommen sind.
Um 15 Uhr halsen wir und hoffen so auf unser Ziel zuhalten zu können, aber nach einiger Zeit dreht der Wind wieder zurück und wir segeln zwar nach Westen aber nördlicher als erhofft. Nachts schüttet es einmal für 10 Minuten heftig, gerade bei Wachwechsel, aber sonst ist die Nacht ohne besondere Vorkommnisse. Wir sehen einen Segler (kein ARC Teilnehmer), einen Trawler und einen Containerfrachter. Wir sind nicht mehr allein auf weiter Flur.
10.12.13 Die Arbeiten in der Küche werden mehr und mehr zur Frustangelegenheit. Da wir bei den hohen Wellen stark in Schräglage kommen, bleibt in dem Moment nichts auf der Arbeitsfläche liegen, auch nicht auf den Antirutschmatten. So flog Wolf sein Kaffee entgegen, an Peter lief Majonese die Beine runter und vermischte sich auf dem Boden mit dem umgekippten Salz (sollten wir Glatteis bekommen, der Küchenboden wird sobald nicht gefrieren können). Wir decken nur noch selten etwas auf den Tisch und wenn wird es mit den Elvström-Multitools (die Segelzeiser) festgebunden. Das garantiert zwar für nichts, aber die meisten Pötte halten sich dran und bleiben stehen, nur Hans sprang heute Abend seine Bierdose alk.freies über die Barriere auf die Hose.
Nachdem vormittags der Wind wieder zugenommen hatte, haben wir die Genua weggenommen und segeln nur noch mit Großsegel. Dadurch können wir das Ziel genau anliegen, die Segel schlagen nicht mehr. Tja, vielleicht hätten wir es schon früher machen sollen, wir sind nämlich nicht aufffallend langsamer. Wir rechnen jetzt sicher damit Morgen gegen Nachmittag in St.Lucia anzukommen.
Es war ein ‚Lazyday‘, wir haben das schöne, trockene Wetter genossen und hatten große Wäsche. Schließlich wollen wir Morgen mit Crewkleidung (rote Bermudas, graue Polohemden) in den Hafen laufen und eigentlich sind alle Klamotten schmutzig oder zumindest schon mal getragen. Abends gab es den Rest Thunfisch von unserem letzten Fang, für jeden ein dickes leckeres Steak mit Salat. Wir sind wirklich super mit unseren Vorräten zurecht gekommen, es ist wenig übrig, nur Fleisch in der Tiefkühlung, weil wir so erfolgreich geangelt haben und daher kaum Fleisch ausgefroren haben.
Ankunftstag - 11.12.13 Haben wir uns nicht ein schönes Datum für die Ankunft auf St.Lucia ausgesucht? Nach einer unspektakulären Nacht ohne besondere Vorkommnisse sehen wir St.Lucia nach dem Sonnenaufgang. Bei uns ist es da noch 10 Uhr Bordzeit. Wenn wir anlanden, müssen wir die Uhren um 4 Stunden zurückstellen. Die Vorfreude auf das erste Bier an Land und eine ruhige Koje zum Nachmittags-Schläfchen steigt. Wir müssen noch einmal halsen, holen zum Schluss auch noch einmal die Genua raus um unter vollen Segeln durchs Ziel zu gehen. Ein Fotograf kommt uns entgegen, ein heißer Ritt mit seinem kleinem Gummiboot, wir stellen uns zum Spalier auf, Zieldurchgang.
Juhu, wir sind heil und bester Dinge am Ziel, nach 17 Tagen auf See angekommen. Wir fahren durch die Bucht von Rodney Bay in den Hafen. Es sind bereits an die 28 Schiffe hier in der Marina angekommen und stündlich werden es mehr. Als wir anlegen wollen, geht das Bugstrahlruder nicht mehr, aber das macht auch nichts. Wir legen vorwärts an der Pier an, das hat auch Vorteile, die Sonne steht günstiger, weniger Zaumgäste. Die Crew der Karibu begrüßt uns freundlichst, sie sind schon seit 2 Tagen hier, hatten aber auch unangenehmeres Wetter. Eingige Boote müssen sehr gelitten haben. Hans Uwe H. mit der Diva erzählt von 45 und mehr kn Wind. Sie hätten zum Schluss nur noch ein kleines heiles Vorsegel und den Leichtwind-Spi gehabt, alle anderen Segel, incl Großsegel seien zerrissen.
Wir müssen bei unserem Wetterfrosch in Kiel Abbitte tun. Schön, dass er uns um all diese Unwetter rumgeführt hat. 65kn Wind von vorn, horizontal fliegender Regen und Wellengischt, das Pfeifen in der Takellage, schön, dass uns das erspart geblieben ist. Da war unsere Fahrt eher eine Wellnessreise, aber sei es denn, wir sind gesund und heil angekommen, das ist es was zählt. Alle beneiden uns um unsere erfolgreichen Angelerlebnisse. 4 Doraden, 3 Thunfische und ein Wahoo, das hat keiner erreicht, vor allem um unsere Thunfische werden wir beneidet. Axel Schroeder von der Laetitia erzählt, sie hätten die fliegende Fische gegessen, die Ihnen an Bord geflogen sind. Die gingen bei uns ja immer über Bord, vielleicht probieren wir sie nächstes Mal.
Das erste Bier an Land und die Pizza haben gut geschmeckt. Heute Abend ist die erste Welcome-Party, z.Zt. ist Ruhe im Schiff. Das ruhige Nachmittagsschläfchen wird gehalten. Bei uns Bordzeit 19:55 Uhr, Ortszeit 15:55 Uhr. Die erste Wäsche trocknet in Rekordzeit an der Leine an Deck, da wir sicher 30 Grad C draußen haben und frischen Wind. Hier drinnen läuft, nachdem wir Landanschluss haben die Klimaanlage. Alles Genüsse, die wir mit Freuden nutzen. In Hamburg soll es heute auch wieder etwas milder sein, kein Schnee muss mehr geschoben werden. All das kann man sich hier kaum vorstellen, obwohl in der Bank immerhin auch ein Weihnachtsbaum steht.
Abends gehts zur Welcome-Party. Das Beste war die Fahrt dahin mit dem 'Babylon-Taxi'. Ein etwas in die Jahre gekommener Van mit 15 Sitzplätzen. Besetzt mit RedCat und Diva-Crew, dazu karibische Musik und dazu Weihnachtslieder auf karibisch. Die Straße voller liegender Polizisten und kaputte Stoßdämpfer– herrlich. Wir hatten echt Spaß, sind aber doch recht früh müde und schlafen super, mal ohne Schaukeln.
Sonnige Grüße von der Crew der RedCat
Wolfram, James, Hans, Jesper, Peter, Dieter und Marret
Wetter,Wind und Me(h)er
03.12.2013 Irgendwie kommen wir aus dem Gebiet mit den lauen Winden nicht heraus. Gestern gegen Abend hatten wir wieder den Motor starten müssen und er lief fast durchgehend 24 Std. – entsetzlich. Es machte sich leichter Frust breit. Werden wir nun unsere Route betreffend von unserem Wetterfrosch in Kiel schlecht beraten oder geht es anderen auch so und es ist überall so hier in der Region ?Wir haben das Gefühl, das die Flautenlöcher sich immer an unserer Position ausrichten. Erst am späten Abend kommt Wind auf und wir können wieder die Segel rausholen. Vor Antritt der Rallye hatten wir ja optimistisch mit einer Dauer von 12, 14, vielleicht 16 Tagen gerechnet, jetzt denken wir eher an >17 Tagen. Wir haben um die erste Flasche Rotwein gewettet, wer mit dem Ankunftstag und der Zeit am nähesten dran ist. Mal sehen wer gewinnt.
Gegen den Frust haben wir nachmittags wieder mal einen kurzen Badestopp eingelegt, das war super erfrischend. Zumal es an Deck und vor Allem unter Deck echt heftig warm ist. Außerdem hatten wir wieder großes Angelglück, obwohl auch da eine gewisse Gleichgültigkeit zu bemerken ist. Zuerst ging uns ein Thunfisch an die Angel. Da kamen noch alle Crewmitglieder zum Bestaunen auf dem Achterdeck zusammen, zumal er echt großartig war. 2 Stunden später rasselte die Angel wieder, da bewegte sich nur noch die Hälfte der Crew von ihren Plätzen. Dabei war das ein Wahoo, so James Erklärung ( er hatte auch nicht kommen wollen ), der Wahoo lockte ihn aber doch aus der Koje. Da wir so einen Fisch ja noch nicht an der Angel hatten, kamen wir dann doch Alle wieder zum Gucken. Ein langer spitzer Fisch mit scharfen Zähnen, der Körper silber/schwarz mit senkrechten Streifen. Jetzt haben wir erstmal Fischfilets für die nächsten Tage.
04.12.2013 Wir segeln! Erst mit Groß und Genua, etwas später haben wir das Groß weggenommen, da es nur hin und her schlug, trotz Preventer. Gegen Mittag kommt endlich der erhoffte Wind auf und wir setzen den Genacker - den wir dann aber bei weiter zunehmenden Winden doch vor dem Dunkelwerden gegen die Genua tauschen. Kaum geborgen, schon lässt der Wind wieder nach. Wie wirs machen ist es verkehrt. Da wir aber den Genacker nicht mehr aufrollen können, wollen wir ihn nachts eh auf jeden Fall nicht nutzen, da das Bergen, bei stockfinsterer Nacht uns zu heikel würde.
Die Angel wird heute nicht ausgeworfen, damit wir erstmal unsere Fischvorräte aufessen. Zum Lunch gibt es Sashimi und Thunfischtatar, auch den Wahoo probieren wir roh, aber unsere Soyasaucen und Wasabi Bestände gehen auf den Rest, so was Dummes. Sollte uns da jemand aushelfen können, das wäre sehr gern gesehen. Die Reste werden zu den leckersten Fischfrikadellen verarbeitet, die wir je gegessen haben.
Inzwischen geht die Sonne erst gegen 9 Uhr Bordzeit auf und ca. 21 Uhr unter. Es wird danach immer recht schnell dunkel, heute haben wir erstmals wieder eine schmale Mondsichel für ein paar Stunden gesehen. Dann leuchten über uns nur noch die Sterne. Das ist aber auch faszinierend, die große Zahl an Sternen, die Milchstraße, die Sternschnuppen. Man kann hier doch immer wieder mal was wünschen, in der Hoffnung, dass es sich dann einmal erfüllt.
05.12.2013 Uns erreichte heute die Nachricht, dass der erste Teilnehmer, die Caro, das Ziel in neuer Rekordzeit erreicht hat. Wir sind noch über 900sm davon entfernt und haben gerade 2/3 der Strecke hinter uns. 🙁 Wir bekommen täglich die Zwischenergebnisse von Christoph zugeschickt und vergleichen immer mal wieder unsere und die Positionen der anderen Boote, aber das hilft auch nicht. Wir liegen ja nicht schlecht, aber wir haben eben auch viele Motorstunden und Meilen auf der Uhr. Abgerechnet wird ja bekanntlich aber immer am Schluss. Wir lästern inzwischen darüber, dass wir möglicher Weise in die Motosseglergruppe umsortiert werden, was hilft es. Hauptsache ist, wir kommen heil, gesund und guter Laune am Ziel an. Bloß nicht stressen lassen. Ein anderes Problem tut sich allerdings auf, wir haben nur begrenzt Diesel an Bord und müssen deshalb entweder etwas sparsamer motoren oder endlich wieder den passenden Wind zum Segeln erreichen. Vor uns liegt allerdings ein Gewittergebiet, dem wir gerne ausweichen würden.
Jetzt werden all unsere Bananen zugleich reif und weich, deshalb habe ich, nach dem Vorbild meiner Ma, daraus eine Portion Bananenmarmelade gekocht, mal sehen was die Jungs sagen. Besser als wegwerfen.
06.12.2013 – Nikolaustag Zum Frühstück haben wir heute den Dresdner Stollen angeschnitten, den Dieter mitgebracht hat. Dazu gab es die frisch gekochte Bananenmarmelade, sie erfreute sich großer Beliebtheit. Nach intensivem Studium der Wetterkarten und einer Besprechung im Kreise unserer ‚Leit’tragenden, wurden die Segel rausgeholt und wir dümpelnten, mit Schmetterling gestellten Segel, bei 5,5kn Fahrt über die rollenden Wellen des Atlantiks. Die Atlantikwellen sind jetzt schon sehr besonders. Da wir ja wenig Wind haben sind sie nicht besonders steil, aber in Abständen von ca 50m kommen immer mal wieder große Wellen von mehreren Metern Höhe an und unter uns durch gerollt. Faszinierend.
Heute Nacht hatten wir ganz sonderbare Begegnungen an Deck. Innerhalb von etwa 4 Stunden flogen uns 4 fliegende Fisch direkt ins Cockpit. Der erste zwischen Jesper und James durch, flatterte aufgeregt auf dem Boden und freute sich sicher über die Rückkehr ins Meer. Der nächste versuchte selbst zu entkommen, wäre dadurch aber fast durchs Fenster in Peter und Dieters Kabine gelandet, nur ein beherzter Griff an seinen glitschigen Schwanz verhinderte dies. Nr. 3 landete während Wolfs Wache auf seinem Schoß und Nr 4 aus meiner Wachzeit wurde nach heftigem Flügelschlagen auch zurück ins Meer befördert. 2 weitere Kollegen lagen vorn und achtern an Deck und haben ihre Ausflüge zu uns an Bord nicht lebend überstanden. Sie verlieren bei den Aktionen ziemlich viele proportional große Schuppen und stinken recht intensiv. Wir mussten deshalb vor dem Frühstück erstmal das Cockpit säubern.
Am Abend hatten wir doch noch ein Highlight. Wir angelten wieder einen größeren Thunfisch. Peter sagt Marktwert ca 200 Euro. Er wurde gleich zerlegt und einige Filetscheibchen und ein frisches Thunfischtatar gab es dann als Vorspeise zum Abendessen. Hans mag keinen rohen Fisch, deshalb bekam er Wurst und Käse. Anschließend gab ein engl. Nudelgericht mit Würstchen, dass uns James gekocht hatte.
07.12.13 Die Nacht war dunkel, der Mond war anfänglich ca. 2 Std. zu sehen, dann verschwand er hinter vielen Wolken. Es gab einiges an Wetterleuchten zu beobachten, es waren Gewitter angesagt, aber glücklicher Weise alle südlich von uns. Erst gegen 7 Uhr wurde es wieder heller. Der Wind hielt aber gut durch und wir haben die ganze Nacht und den ganzen Tag segeln können. Auch heute Nacht kamen wieder ein paar fliegende Fische zu Besuch, aber dank unseres Eingreifens sind sie alle wieder lebend im Wasser gelandet. Der Wind kommt jetzt relativ stetig aus NO, NNO. Da wir bei den Wellen nicht Schmetterling segeln können, dann würden die Segel zu sehr schlagen, fahren wir soweit möglich raumschots-achterlich. Wir rollen über die See, sodass es nicht so einfach ist in der Koje Halt zu finden.
Der Tag verfliegt mit Wetterbeobachtung, Lesen und -Essen. Täglich bekommen wir ja mehrfach die aktuellen Wetterdaten und die sagen nicht viel Besserung voraus, sondern eher weiter zunehmende Winde.
Der Wassermacher (erwandelt Seewasser in Trinkwasser um) läuft täglich, der Generator (er produziert Strom um die elektr. Geräte zu betreiben) auch. Wir sind dazu übergegangen das Wasser aus dem Wassermacher auch zu trinken, da die Flaschen mit dem Mineralwasser auf den Rest gehen. Auch die frischen Lebensmittel werden weniger. Wir haben noch Äpfel, Orangen, Kiwis, Mangos, eine Melone und dann Zucchini, ein paar Paprika, Gurken und Eisbergsalat im Kühlschrank. Die Versorgungslage ist also noch ausreichend denn Kartoffeln, Nudeln und Reis sind eh noch genug vorhanden. Auch im Tiefkühler sind noch Fleisch, Brot und Gemüse Vorräte. Fisch haben wir die letzten Tage genug gegessen und bei diesem Wetter und den Wellen rechnen wir uns auch keine guten neuerlichen Fangergebnisse aus.
Mit Einbruch der Dunkelheit sehen wir vor uns Regenfronten auf uns zu kommen und hoffen dass sie keine Gewitter mitbringen.
08.12.2013 2. Adventssonntag Wir haben eine unruhige Nacht hinter uns. Es zogen mehrere Wetterfronten durch, die manchmal auch ziemlich unheimlich aussahen, aber die Blitze waren immer weit genug entfernt, nur Regen hatten wir mehrmals. Die Fenster müssen jetzt durchgehend geschlossen bleiben und so ist die Luft unter Deck ziemlich warm und stickig. Der Morgen war noch regnerisch, der Tag dann aber doch trocken, sonnig, aber eben windig, ruppig.
Heute fiel das gemütliche Adventsfrühstück aus, weil nicht daran zu denken ist den Tisch zu decken. Der Wind hat reichlich zugenommen, die Wellenhöhe ist stark angestiegen und das Boot rollt und hüpft, dass es nicht nur für uns schwer ist an einem Ort stehen zu bleiben, jeder Becher, jede Flasche, Kissen, was so lose rumliegt fliegt /rutscht durchs Boot . Geschirr muss immer zügig abgewaschen und wieder sicher in dem Schrank verstaut werden, damit es nicht kaputt geht. Wir haben trotzdem Verluste zu beklagen, aber alles im Rahmen. Am schlimmsten traf es Peter, der nach dem Kochen den Halt verlor und sich unglücklich auf die Halterung für den Schinken setzte – Aua. Er hatte unser großes Mitgefühl. Blaue Flecke haben wir inzwischen Alle, aber es geht hier ja nicht um Schönheit.
Inzwischen sind es unter 500sm bis zum Ziel und wir rechnen sicher damit Mittwoch auf St. Lucia einzutreffen. Gegen Abend hatten wir plötzlich ein Boot aus unserer Startgruppe hinter uns auf dem Radarschirm, konnten es aber nicht am Horizont ausmachen, sahen nur einen Fischtrawler, der wiederum war nicht auf dem Plotter abgebildet. Diese Nacht soll es noch windiger werden, na dann man los.
... und so geht es weiter 30.11. - 02.12.2013
30.11.13 Allein auf weiter Flur. Um uns herum ist seit gestern niemand zu sehen. Weder Kreuzfahrtschiffe noch andere Segelboote. Heute Nacht beleuchtete so eine zur See fahrende Kleinstadt den westlichen Horizont. Der Kreuzfahrer war aber soweit entfernt, dass unser Radar ihn nicht erfassen konnte.
Dafür hatten wir heute Nacht aber einige blinde Passagiere. Ein weißer Reiher saß nach Mitternacht plötzlich auf Lee an Bord und wollte sich wohl mal ein wenig ausruhen. Nachdem er sich durch Blitzlicht und laute Winsch- und Schotgeräusche gestört fühlte, erhob er sich, um sich später auf dem Achterdeck einzufinden. Er ließ sich von uns bis ca. 10 Uhr über den Atlantik fahren, dann erhob er sich, drehte noch ein paar Runden ums Schiff und verschwand. Dafür entdeckten wir zwei weitere Mitfahrer. Auf dem Vordeck lagen zwei fliegende Fische, ein größerer ca 30cm lang und ein ganz kleiner 10cm. Sie hatten aber die Mitreise nicht lebend überstanden.
Heute erreichte uns die Nachricht das der franz. Skipper eines uns bekannten und mit konkurrierenden Bootes einem Herzinfarkt erlegen ist. Die Crew ist zurück zu den Kapverden. Schrecklich für die Crew, die dies so hilflos miterleben musste.
Die Morgenwache wurde heute eine Weile von 6 Delfinen begleitet. Das ist immer wieder so anmutig anzusehen. Wir hatten eh Glück mit dem Wetter, es war ein sehr warmer, meist sonniger Tag mit guten Winden, aber immer noch keine Passatwinde von achtern, wir segeln immer noch meist hoch am Wind. Gegen Abend trafen wir wieder auf Kathea und hatten Funkkontakt, sie liefen auf BbBug vor uns, bei Dunkelwerden verschwanden sie außer Sichtkontakt.
Wir merken inzwischen deutlich, das wir uns wesentlich weiter im Westen befinden. Die Sonne geht um ca. 2 Stunden später auf und entsprechend 2 Stunden später unter. Wir leben hier immer noch mit der Uhrzeit auf den Kanaren und werden dies wohl auch erst bei Landsicht St. Lucia anpassen. Alles Andere würde unsere Zeit- und Wachrechnung durcheinanderbringen.
1.12.13 – 1. Advent Ein super schöner Sonnenaufgang begrüßt uns am Sonntag, den 1. Advent. Wir sind bester Laune und haben Alle zusammen ein leckeres Frühstück.
James hat in der Nacht herausgefunden warum wir Probleme mit der Lichtmaschine hatten und warum die Maschine die Batterien nicht mehr lud. Dieses Boot ist ja voll mit Technik und elektr. Steuermöglichkeiten. Ein Bildschirm in der Navigation ermöglicht das Ein- und Ausstalten eigentlich sämtlicher elektr. Geräte bis hin zu den Lichtquellen. Kann ja sehr sinnvoll sein, birgt aber auch diverse nicht auf den 1.Blick erkennbare Probleme. Zumindest war die Lichtmaschine über den Kontrollbildschirm ausgestellt! Warum, keiner weiß – dumm gelaufen. Schön, das James die Idee hatte, das noch einmal zu prüfen. Wir hatten nämlich kein Ersatzteil dafür.
Außerdem war es überhaupt heute ein Tag großer Freuden. Wir hatten mal wieder großes Anglerglück und haben 2 große, nahezu gleichzeitig, und abends eine kleine Dorade gefangen. Sie wurden mit großem Hallo und strahlenden Gesichtern von uns Allen an Bord begrüßt, dafür kommt jeder aus der Koje. Die Fische wurden sogleich zerlegt, filetiert und zum Teil eingefroren. Peter zauberte abends daraus leckerste Fischfrikadellen zur Vorspeise und als Hauptgericht Salat und frisch gebratenes Doradenfilet.
Ab heute kommt unser Adventskalender zum Einsatz, den wir in der Messe hängen haben. Die 0-2 Uhr Wache, die den neuen Tag begrüßt, darf den Inhalt unter sich aufteilen. Nichts dolles ein wenig Süßes, aber ich muss dazu sagen, in Shorts und T-Shirt, selbst mitten in der Nacht, kommt man selbst mit Adventskalender nicht so richtig in Vorweihnachtliche Stimmung.
2.12.13 Wir mussten des Nachts doch wieder den Motor anstellen. Bei nur 5-6kn Wind nahezu achterlichen Winden, schlagen bei den Atlantikwellen die Segel so stark hin und her, da hilft auch kein ‚Preventer‘ (eine Sicherungsleine nach vorn für den Großbaum, die die Bewegung des Baumes verhindern soll). Es war wieder eine dunkle Nacht ohne jede Mondsichel, aber mit einem wunderschönen Sternenhimmel. In meiner Wache von 2-4 Uhr habe ich allein drei Sternschnuppen gesehen!
Hier an Bord wird im Allgemeinen ein buntes Sprachgemisch gesprochen. Da James ja kein deutsch versteht, geht in seiner Anwesenheit die Kommunikation zu 50% in englisch. Aber aufgrund der Überrepräsentanz deutscher Staatsbürger wird natürlich sonst viel deutsch gesprochen. Hin und wieder wird Jesper nach den dänischen Ausdrücken gefragt, aber wir haben niemanden mit weiterreichenden dänisch Kenntnissen.
Ein Highlight war heute, das wir eine schwedische Yacht (kein ARC-Teilnehmer) an Backbord passierten, endlich mal wieder ein Boot in naher Entfernung gesehen. Leider ging er auf der falschen Seite vorbei, wir lagen auf Bb-Bug, sonst hätte er wenigstens unseren freundlichen Gruß ‚see you later‘ unter dem Wasserpass lesen können.
Am Nachmittag haben wir dann unseren Code 0, ein großes leichtes Vorsegel für Raumwindkurse, zum Einsatz gebracht. Wenn das Boot so fröhlich plätschernd durch die Wellen zieht, erfreut es doch des Seglers Herz.
Inzwischen hat jeder hier so seine Aufgaben gefunden. Jesper, Mr.Elvström, kümmert sich um die richtige Segeleinstellung, James um das Angeln und den laufenden Betrieb der techn.Einrichtungen. Peter, der eigentlich immer gute Laune verbreitet, kümmert sich zusätzlich ums leibliche Wohl, und hilft jederzeit an Deck. Unser Hans, z.Zt etwas angeschlagen –Bronchitis, unterhält uns mit den Geschichten aus seinem Leben und packt, wo er kann mit an. Dieter, der ruhigste unter uns, ist immer mit helfenden Händen dabei und dankbarer Weise macht er meistens den Abwasch. Ich bin für die Dokumentation und die Berichte zuständig, helfe in der Küche und wo sonst meine Hilfe gefragt ist und Wolf .. ist der Chef vom Ganzen.
Heute hatten wir Bergfest und haben auf das Erreichen der halben Distanz bis zum Ziel angestoßen. Es gab ausnahmsweise ein Glas Weißwein für jeden zum Abendessen, sonst wird hier keinerlei Alkohol konsumiert. Wir hatten einige Dosen alkfreies Bier, aber die sind weitest gehend ausgetrunken. Wir ernähren uns eh recht gesund. Morgens gibt es meist Obstsalat mit Joghurt und Müsli, Schwarzbrot mit Käse oder Iberico-Schinken (wir haben einen ganzen davon unter Deck stehen) und jeden zweiten Tag bereitet Peter uns Rührei. Mittags gibt es häufig Obst - Äpfel werden wir wohl genug haben, die Bananen verabschieden sich bei der Wärme langsam, je nach Angebot gibt es auch mal die Reste vom Vortag oder vom Fischfang (Tatar oder Frikadellen). Zum Abend wird immer warm gegessen, je nach aktueller Lage, Fisch und/oder Gemüse, das verbraucht werden will, Salat (der Eisberg in der Kühlung hält noch durch). Natürlich werden die Vorräte weniger, aber hungern oder verdursten werden wir sicher nicht.
Tagebuch der Atlantiküberquerung
Tagebuch der Atlantic-Überquerung mit der RedCat
24.11.13 Um 13 Uhr ist Start. Wir verlassen um 12:15 Uhr die Marina in Las Palmas, als letztes Schiff von den ‚Mauer‘-Liegeplatz-Booten. Wolf hatte angesagt, dass er auch gern nach dem Feld starten würde um irgendwelchem Gedrängel im Startbereich zu entgehen, aber das fand nicht statt. Vor der Startlinie trafen wir noch diverse Boote, deren Besatzungen wir inzwischen kennen gelernt hatten, wir wünschten uns gegenseitig ein gute und erfolgreiche Überfahrt, ein vorerst letztes Winken, es war eine freundschaftliche, fröhliche, erwartungsvolle Stimmung. Wir gingen fast pünktlich über den Start, obwohl James noch kurz tauchen sollte um zu sehen, ob wir vielleicht noch die Mooringleine in die Schraube oder das Heckstrahlruder bekommen haben.
Nach dem Start wollten wir erwartungsvoll für eine schnelle Reise den Genacker hochnehmen, aber der ließ sich nicht entrollen. Wir hatten 2 Eieruhren im Vorliek und es ging nichts mehr, das hatte keiner von uns vorher je erlebt. Ersatzweise rollten wir die Genua aus, die wir dann beim Einsetzen achterlicher Winde Schmetterling ausbaumten. Es regnete immer mal wieder, es wurde richtig Zeit , dass wir uns gen Karibik auf den Weg machen.
Es war spannend zu beobachten, wie all die vielen Boote, immerhin 230, sich auf den Weg machten, mit Spinnacker, Genacker, Parasailor u.ä. und innerhalb einiger Stunden nur noch wenige zu sehen waren.
25.11.13 – 20 Uhr. Jetzt sind es nur noch 6 Boote, von denen wir AIS Positionen empfangen. 2 davon befinden sich in Sichtweite von ca. 10 sm, die anderen sind im Umkreis von 15 sm, aber jetzt bei Dunkelheit nicht auszumachen. Alle anderen sind weiter entfernt und werden von unserem Radarsystem nicht mehr erfasst.
Wir hatten heute 2 mal Angelalarm, aber irgendwie haben es die Schelme hinbekommen nicht in unserer Pfanne zu landen. So gab es heute Abend Nudeln und bunten Salat.
Unser Wachsystem haben wir so eingerichtet, dass wir alle 2 Stunden die Wachhabenden wechseln. Dabei achten wir darauf, dass die Crewmitglieder, die sich eine Kabine teilen nicht zur gleichen Zeit Wache haben. Wir können also immer mal ca. 4, mal ungefähr 6 Stunden schlafen, dann sind wir wieder dran an Deck zu sitzen, Segel zu bedienen - zu wechseln, zu steuern, bzw. wie meist, den Autopiloten zu überwachen und nach anderen Booten und Schiffen oder Hindernissen (evt schwimmende Container, Wale o.ä.) Ausschau zu halten, damit wir heil und problemlos unseren Kurs segeln können. Wir bekommen aus Kiel von dem Büro von Meeno Schrader täglich mehrmals Wetterdaten und Vorschläge, welchen Kurs wir steuern sollten, um den Tiefdruckgebieten mit Gewittern und Starkwindbereichen zu entgehen, die es um uns herum zur Zeit mehrfach gibt. Das Wetter, das muss mal gesagt werden, ist zur Zeit nicht so angenehm und karibisch, wie man es uns verkauft hatte. Das Ölzeug an Bord ist reichlich im Einsatz. Die Nächte sind pottenduster, der Mond geht erst so um 2 Uhr auf und bringt ein wenig Licht, von ca. 19:00 Uhr bis 2 ist es stockfinster. Da wir viele Wolken am Himmel haben, sind auch kaum Sterne zu sehen, wir freuen uns über jedes Licht, dass man noch am Himmel sieht. Teilweise flügen wir mit 10kn Geschwindigkeit durch das nächtlich, schwarze Wasser, das gibt schon manchmal ein mulmiges Gefühl.
Die letzten 2 Tage hatten wir hauptsächlich den Wind von achtern oder raumschots, sodass man in der Koje zwar flach liegt, aber durch die großen Atlantik-Wellen, wird das Boot viel hin und her geworfen. Das merkt man natürlich auch in der Koje und man wird ordentlich hin und her gerollt.
26.11.13 Ein weiterer Tag für lange Hosen und Regenjacken. Trotz der Wetterprognose, dass wir schwache Winde bekommen sollen, können wir hervorragend segeln und bewegen uns mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 7-8 kn in Richtung West/Südwest. Um uns herum gibt es immer noch zwei - drei weitere ARC Teilnehmer auf unserem Plotter, davon zwei Katamarane, die wohl auch ihre Wettervorhersagen und Routenvorschläge von Meeno bekommen oder uns hinterher fahren?
Die Stimmung an Bord ist bestens, die Verpflegungslage hervorragend. Peter und James sind sehr um unser leibliches Wohl bemüht. Heute haben wir den ersten Fisch nicht nur an der Angel, sondern dann anschließend auch auf dem Teller gehabt. Es gab eine Dorade, für uns 7 Leut nicht ganz groß genug, aber ein erster Fisch-Frischehappen ist – lecker. Faszinierend zu sehen war, wie sich der schöne, goldgelbe Fisch mit dunkelblauer Rückenflosse innerhalb weniger Minuten, als er aus dem Wasser war in einen grau-silbernen, langweilig aussehenden Fisch verwandelte.
Hans und Wolf haben heute Delfine gesehen, sonst mal ein fliegender Fisch, aber weder Wale noch Delfinschulen – schade. Das war auf der Biskayaetappe immer ein Highlight bei der Beobachtung der umliegenden Natur. Hinter uns zieht die Seacloud II vorbei, aber auch von ihr haben wir nicht viel gesehen.
27.11.13 Heute ist Glückstag, der Tag beginnt schon mit Sonnenschein und Schäfchenwolken, die Regenwolken ziehen im Bogen um uns herum, die Bermudas kommen wieder zum Vorschein und .. wir haben erfolgreich geangelt!!
Peter hatte uns zum Abendessen schon Spaghetti Bolognese angekündigt, als die Angel surrt. Die Segel werden eingeholt, damit wir nicht mehr so schnell sind und den Fang nicht wieder verlieren. Jesper holt die Angel ein, James der in der Koje lag, kommt auch an Deck gesprungen, er ist bei uns eigentlich der Angelspezi. Mit viel Gefühl wird der Fang immer näher gezogen, 10m hinter dem Heck können wir erkennen, diesmal ein kleiner Thunfisch. James sichert unseren Fang mit dem Haken in die Kiemen und durchtrennt die Halsschlagader, er blutet aus. Ein großartiger Fang, der Fisch reicht für 1-2 Mahlzeiten. Zuerst bereitet Peter uns ein wenig Sashimi und Thunfischtatar, danach gibt es kurzgebratenes Thunfischsteak mit ‚Papas arrugadas‘, grüner Mojo und buntem Salat. Als wir gerade mit dem Essen fertig sind, rasselt die nächste Angel. Unsere Fischplatte für den morgigen Tag wird um eine Dorade ergänzt. Welch ein schöner Tag.
Auch das Segeln heute hatte besondere Qualität. Der Wind drehte von Süd auf West und bei angenehmen 3-4 Windstärken segelten wir hoch am Wind mit 7-9kn Gechwindigkeit durch den Atlantik. Das bedeutet zwar, dass das Boot ziemlich schräg liegt und das Essen am gedeckten Tisch sogut wie unmöglich macht, aber insgesamt liegt das Boot ruhiger auf dem Wasser. Durch die Winddrehung haben auch die Wellen abgenommen und der Atlantik ist unerwartet glatt. Erst am späten Abend kam die versprochene Flaute und wir starteten den Motor mit Richtung Süd-Südwest zu unserem nächsten Wegepunkt.
28.11.13 Wir haben fast den ganzen Tag motort. Da wir nicht in der Racing-Gruppe gestartet sind, dürfen wir das, es wird uns aber in der Endabrechnung mit Strafminuten (verm. mehreren Stunden) angekreidet. Wer mehr als 30% motort wird in die Motorsegler Gruppe einsortiert. Das kommt für uns auf keinen Fall in Frage, dann würden wir auch mit dem Treibstoff einen Engpass bekommen.
Uns ist daran gelegen möglichst schnell in südliche Gefilde zu kommen, weil wir dort den im Westen drohenden Gewittern und Starkwindfeldern entgehen können und, so wurde uns versprochen, eher zu den uns westwärts schiebenden Passatwinden kommen. Wir entnehmen diese Informationen den täglich teils mehrmals reinkommenden Wettervorhersagen von Wetterwelt – dem Büro von Meeno Schrader. Bei dem wir ja auch im Vorfeld ein Seminar besucht haben. Sie zeigen uns die Wetterlage mit ‚Gripfiles‘ und geben Ratschläge für die zu steuernden Kurse.
Der spiegelglatte Atlantik hatte auch seine Vorteile, wir haben einen Stop zum Baden eingelegt und wir konnten bei dieser Gelegenheit endlich unseren Genacker entwirren! Peter, James und Jesper hatte mehrere Versuche unternommen das total vertüdelte Segel zu entknoten, erst das Hissen bei Windstille und der Zug auf alle Liken brachte den Erfolg. Ab jetzt kann der Passatwind kommen, wir sind vorbereitet.
Die Angel kam zwar wieder zum Einsatz, aber ohne Erfolg, so wurde das Hack für die Nudelsoße, auf den Wunsch einiger Herren zu Königsberger Klopsen verarbeitet. Zwischenmahlzeit Thunfischtatar von Peter. Die Küche lässt kaum Wünsche ungehört.
Abends setzte wieder Wind ein und wir konnten den gewünschten Kurs unter Segeln fortfahren. Leider kam auch wieder Regen dazu und eine Welle schwappte in unsere Achterkabine, was allerdings ganz dumm kommt. Da der Seegang und die Schräglage mehrere Kojen nicht so gemütlich machte, waren heute die Schlafplätze in der Messe total gefragt, wir hätten Wartemarken vergeben können. Unser Wachsystem läuft aber blendend und so halten sich die Klagen um Übermüdung in Grenzen.
29.11.13 Die Nacht war wieder pottenduster, keine Sterne, geschweige denn ein wenig Mondsichel zu sehen, dafür viele, viele Wolken. Am Morgen erscheint auf unserem Plotterbildschirm ein AIS-Eintrag. ‚Kathea‘ eine Swan 53, ein weiterer ARC Teilnehmer, geht hinter uns durch. Sie funken uns an und fragen, warum wir unseren Kurs so stark nach Südwesten ausrichten. Wir erklären Ihnen, dass unser Wetterfrosch so ein Zusammentreffen mit den Gewittergebieten im Westen verhindern will. Sie bedanken sich für die Info, bleiben aber mehr oder weniger auf Kurs West.
Gegen Mittag sehen wir die Chance zum Einsatz unseres Genackers. Mit allergrößtem Bedacht holen wir das Segel hinter der Genua hoch und dann .. die Bootsgeschwindigkeit geht trotz der größeren qm-Segelfläche max. 1kn höher. Enttäuschung macht sich breit. Etwas über eine Stunde können wir aber unser hübsches rotes Segel genießen, dann ein lautes RUMMS.. und das Segel fliegt wie eine überdimensionale Fahne im Wind. Der Dynema-Stropp am unteren Teil des Vorlieks ist gerissen, es erinnert an Erlebnisse mit der CatB. Diesmal liegt das Segel aber nicht auf der Wasseroberfläche, sondern flattert fröhlich im Wind. Es gelingt uns den Genacker trocken zu bergen, er wird verstaut, wir diskutieren warum, wieso, wessen Fehler – Reklamation auf jeden Fall. Ein weiteres Problem ist auf getreten, unsere Maschine läd die Batterien nicht mehr. James vermutet, die Lichtmaschine arbeitet nicht mehr mit. Das heißt zum Laden der Batterien müssen wir den Generator laufen lassen, was vorerst noch kein Problem ist.
Unsere Bevoratung gibt noch genügend frische und leckere Dinge her. Die Ananas sind schlecht geworden auch die Salate fangen an zu mulschen, aber wir haben noch genügend Äpfel, Gurken und anderes Leckeres. Zum Abendbrot gibt es Nudeln mit den Fischfangresten der vergangenen Tage. Ein weiteres Lob an die Küche.
Der Tag verlief ohne große Highlights. Das Wetter eher grau in grau. Nachts sehen wir in alle Richtungen hinter uns Wetterleuchten, wie schön, dass wir da nicht mitten drin sind.
Start - nun geht es los
Es ist eine gute Stunde vor unserem Start. Der Auftrieb um uns herum ist riesig. Die ersten Boote laufen aus. Es gibt auch 2 Startgruppen, die vor uns starten, die Katamarane und die Racing-Gruppe. Wir sind um 13 Uhr dran. Auch bei uns steigt die Nervosität. Sind alle Luken geschlossen, alle lose rum liegenden, harten Gegenstände verstaut. All diese Dinge müssen erledigt werden. Die Mannschaft an Bord. :-). Im Moment sind wir noch zu viele, auch Thorsten, Britta und Sarah, James Freundin sind zur Zeit an Bord. Wir freuen uns drauf, dass es bald los geht. Die Touristenmengen schieben sich die Pier entlang und unsere Bananenstaude am Heck ist Fotomotiv Nr. 1. aber auch die wird unter Deck verstaut, sobald die Fender eingestaut sind. Es hat ein wenig von Karnevalsstimmung. Ein Fanfarenzug marschierte die Pier auf und ab. Der Funkverkehr ist auf laut gestellt und es werden hektisch noch Startzeiten und weitere Infos von den anderen Booten erfragt.Ich pack jetzt mit an. Sobald es mir möglich ist, werde ich euch von See aus berichten und auf dem laufenden halten. Vielleicht müssen Fotos erst später eingefügt werden. Seid alle herzlich gegrüßt, von Wolfram, Marret, James, Hans, H.Dieter, Peter und Jesper.
Warten auf den Start der ARC
Wir liegen nun seit mehreren Tagen, inzwischen Wochen, in Las Palmas an dem uns zugewiesenen Liegeplatz. Auf der Mauer hinter uns haben sich schon viele ARC-Teilnehmer der letzten Jahre eingetragen, das haben wir jetzt auch getan. In der kommenden Woche werden 2 Bootsbauer aus England an Bord sein, die die Dinge erledigen sollen, die seit Monaten auf unserer Liste der Dinge stehen, die noch vor Start der ARC erledigt werden oder repariert werden sollen. Einige Mängel waren ja bereits in der Werft festgestellt worden, andere traten auf dem Überführungstörn zu Tage. Aber so haben wir eben doch noch eine recht lange Liste mit zum Teil kleinen Beanstandungen, wie z.B. die Badtür springt immer wieder auf, die noch schon fertig gestellt sollen, bevor wir die Atlantiküberquerung starten. Auch wenn wir uns ein Auto gemietet haben, ist der Alltag im Hafen doch etwas langweilig und so habe ich mich ( Marret ) nach Hamburg abgesetzt und Wolf und James allein an Bord zurückgelassen. Sie wollen die Arbeiten an Bord überwachen und die Stauorte - und Möglichkeiten sondieren. In den Schränken, unter den Böden, in der Bilge, müssen für die nächsten Wochen und Jahre Plätze gefunden werden, wo Ersatzteile, Lebensmittel, Getränke, Notfallmedizin- und monition u.v.m. gelagert werden kann. Alles soll katalogisiert und erfasst werden, mit Anzahl und Platz, wo man es wiederfinden kann, damit man im Bedarfsfall nicht lange suchen muss. Eine blöde, aber notwendige Aufgabe...18.11.2013 Die Tage und Wochen fliegen dahin unser Abreisedatum kommt näher. Ihr treuen Leser unserer Seite beschwert euch zu recht, dass ich solange nicht geschrieben habe, wir haben aber immer wieder Probleme ins Internet zu kommen und wenn wir eine Verbindung haben sitzen hier drei Leute, die mal kurz ihre Nachrichten bearbeiten wollen, deshalb muss ich heute mal die Chance nutzen euch weiter zu berichten. Unsere letzten Tage sind angebrochen, ab jetzt noch 7 Tage bis zum Start. Heute sind auch weitere Mitsegler eingetroffen, Hans aus Berlin und Hans-Dieter aus Hamburg. Es hat heute morgen eine ARC Opening Zeremonie mit Flaggenparade gegeben. Es wurden Ansprachen von Vertretern der ARC Organisation, der Stadt Las Palmas, eines Repräsentanten von St Lucia u.u.u. gehalten. Wir konnten es von Bord aus hören/sehen und miterleben. Sonst findet fast täglich ein sogenannter 'Sundowner' von einer der Sponsorenfirmen um 18:30 Uhr statt, danach eine Party mit Musik und manchmal auch Tanz. Leider ist meist die Musik so laut, dass eine Unterhaltung mit den Segelcrews der anderen Schiffe kaum möglich ist. Wir haben aber schon viele nette Leute kennen gelernt und wir freuen uns darauf sie dann in St Lucia wiederzusehen. Inzwischen haben wir einen Großeinkauf hinter uns für die nicht so schnell verderblichen Sachen. Die Lebensmittel wurden in all die Boden- und Schrankräume gestaut. die (noch) nicht belegt waren. Den Einkauf der frischen Lebensmittel müssen wir vor dem Auslaufen machen, da das Boot noch einmal für 2 Tage in die Werft aufs Land muss. Man hat eine weitere Leckage festgestellt, die die Funktion der Seitenstrahlruder beeinträchtigt, die soll noch behoben werden. Da für diese Tage die Kühlung nicht sichergestellt ist, können wir all die frischen Dinge erst kurz vor dem Auslaufen kaufen.
Kleine Problemchen mit der Kommunikation
Zu den menschlichen Problemchen, die kommen natürlich auch hin und wieder vor. Wir leben hier ja ziemlich luxuriös, aber dennoch nur auf ca 40qm Lebensraum. Das Leben an Bord hat eben so seine Schwierigkeiten, nicht nur die sprachliche Kommunikation mit Deutsch und Englisch ist hin und wieder schwierig, dann sind da auch noch die Dinge zwischen den Zeilen. Zudem sind hier 3 erfahrene Segler unterwegs. Das Alles macht es manchmal kompliziert. Nur gut, dass wir schon ein wenig Lebenserfahrung, Teamgeist und Langmut mitgebracht haben, sonst könnten wir größere Probleme haben.Am meisten aber erstaunen mich die virtuellen Schwierigkeiten. Prinzipiell gibt es in nahezu jedem Hafen inzwischen Internet-Angebote, aber mit der Funktion ist es da schon was ganz anderes. Manchmal steht die Internetverbindung, manchmal nicht, dann tagelang keine Möglichkeit, Wir greifen dann hin und wieder auf die Satellitentelefon-Möglichkeit zurück, aber das ist sehr teuer und wird daher auf das notwendige reduziert.Bis zur Abreise von Las Palmas sind die Kontakte mit Oyster besonders wichtig, damit möglichst alle Reparaturen und Mängel beseitigt werden. Wir sind sehr gespannt wie weit alle offenen Punkte erledigt werden, am Montag rückt ja das Reparaturteam an.In sofern, seht es uns/mir nach, wenn es mit den Berichten hin und wieder etwas länger dauert.
Zurück auf den Kanaren
Seit der Rückkehr von Malllorca auf unsere RedCat sind wir ein wenig zwischen den Inseln Gran Canaria und Tenerifa hin und her gekreuzt. Eigentlich wollten wir gern noch Fuerteventura und Lanzarote sehen, aber das müssen wir uns wohl für einen anderen Zeitpunkt aufheben.Gran Canaria und Tenerifa unterscheiden sich aber schon sehr. Die Westküste Gran Canarias sehen wir, als wir von Puerto Mogan im Südwesten der Insel nördlich, Richtung Las Palmas segeln. Die Insel fällt hier steil ins Meer ab, ist unwirtlich und kaum besiedelt, es gibt nur 2-3 Einschnitte mit Zugängen zum Ufer, dort gibt es grüne Flecken, sonst nur grau, brauner Vulkanfelsen. Im Norden wird die Insel flacher, es zeigt sich eine Halbinsel 'La Isleta'. An der Landenge liegt die Stadt Las Palmas mit Blick nach Osten und Westen. Die Hafenanlagen liegen alle auf der Ostseite. Mehrere Frachter liegen vor dem Hafen auf Reede, Bohrinseln, Hochseeschlepper, Fischtrawler, dazwischen laufen Fähren und Kreuzfahrschiffe in den Hafen ein.Die Marina ist gleich im Südteil nahe der Hafeneinfahrt. Wir melden uns an, aber hier herscht doch ein mittelschweres Chaos, weil man mit den Vorbereitungen für die ARC kämpft. Seit dem 1.Oct. ist der Hafen für nicht ARC-Teilnehmer komplett gesperrt. Man lässt uns über Nacht am Steg der Tankstelle liegen und wir erledigen unsere Einklarierungsformalitäten. Am nächsten Tag verlassen wir den Hafen mit dem Ziel Fuerteventura. Es soll kaum Wind geben, aber dann kommt er doch und .. natürlich von vorn mit Wellen. Ein unangenehmes 'Auf und Ab' und wir drehen bei und laufen nach Süden ab. Uns steht der Sinn nach einer Ankerbucht, baden. Im Hafen Pasito Blanco ist kein Platz für ein Boot unserer Größe. Der Wind ist doch ziemlich heftig und an der Außenmauer wollen wir nicht liegen, so fahren wir weiter und ankern in der Bucht von Anfi del Mar. Wir baden und beobachten die Fischer beim Netze einholen. Als sie ihren Fang an Bord haben, rufen wir sie an und kaufen eine große Menge Fisch für 10 Euro. James putzt und wäscht sie, dann bereitet er sie uns zu. Aber die kleinen Fische wehren sich noch, sie haben viele, viele Gräten.Am nächsten Tag gehts nach Santa Cruz de Tenerife. Da wir morgens einen Schnellstart, mit Frühstück unterwegs,für die 50sm machen, erreichen wir den Hafen auch bereits gegen 16:30 Uhr. Er ist nahezu leer, nur wenige große Boot liegen am Steg. Nach einem etwas unglücklichen Hafenmanöver liegen wir gut und sicher. Die Hafenumgebung befindet sich im Umbau, es ist nicht ganz so einfach in den Ort zu gelangen, allerdings noch schwieriger zurück, da die Hafen-Zugänge ab 22 Uhr verschlossen werden, weil danach kein Fährverkehr mehr stattfindet. Wir verbringen mehrere Tage in Santa Cruz, eine schöne Stadt, wir finden ein nettes Lokal in Hafennähe bei dem wir mehrmals abends essen gehen 'Taberna el Cambullon'. Eigentlich war alles was wir bestellt haben lecker, aber das Thunfischtartar - spitze. Um ein wenig mehr von der Insel zu sehen haben wir auch 3 Tage ein Auto geliehen. Den ersten Tag fuhren wir durch das Naturschutzgebiet gen Norden. Ein dichter, feuchter Wald, hoch gelegen mit tollem Blick über die Stadt und den nördlichen Zipfel der Insel. Am nächsten Tag haben wir eine Tour zum Teide gemacht über die Südautobahn bis La Laguna. Die Insel ist durchgehend sehr viel lieblicher, weniger unwirtlich als Gran Canaria, aber wohl auch der Tourismus hat viele unschöne Flecken entstehen lassen. Die Hochebene und die Gebirgsformationen um den Teide sind schon beeindruckend, kaum Vegetation, ab und zu ein Busch, unterschiedlichste Farben von tiefschwarz über rotbraun bis weiß, wenn Schwefel an der Oberfläche liegt. Wir fuhren mit der Seilbahn zur Spitze. Zur Zeit liegt kein Schnee, also das richtige Bergbahnfeeling kam nicht auf. Auf dem Rückweg fuhren wir über Orotava und Puerto de la Cruz, was mich sehr an die Touridörfer von Mallorca erinnerten. Als wir die Schnellstraße nach Santa Cruz nehmen, kommen wir am Real Club de Golf vorbei, was uns auf die Idee bringt einen Tag mit Golfspielen zu verbringen. James hat genug an Bord zu tun, möchte gern seine Aufgaben erledigen und so starteten wir am nächsten Tag um 12 Uhr eine Runde auf dem wirklich sehr schönen, schon 80 Jahre alten Golfplatz. Abends natürlich ins 'Cambullon' und dann am nächsten Tag Leinen auf gen Las Palmas.
Kurztrip nach Mallorca
Hinter uns liegt eine Woche Mallorca.Eine großartige Abwechslung. Die alte CatB wartete dringend auf unseren Besuch. Die jährliche Oyster-Regatta von Palma im RCNP (Real Club Nautico Palma) stand an. Wolf hatte schon mit dem Gedanken gespielt, wenn das Boot bis zur Regatta nicht verkauft ist, einen Abstecher nach Palma zu machen, da sich nun ein Kauf-Interessenten angesagt hatte und lohnte sich die Reise gleich doppelt.Es war wieder eine gelungene Veranstaltung. Bei 25 teilnehmenden Yachten eine beeindruckende Flotte in Bootsgrößen von 46 Fuß bis 100. In unserer Gruppe starteten mit uns 11 Yachten.Wolfs enthusiastischer Regattabericht:Gesegelt wurde in der Bucht von Palma, ausgeschrieben waren 4 Wertungsregatten in 3 Gruppen mit jeweils unterschiedlichen Handycaps je nach Yachtgröße. Zum Ergebnis der Gesamtregatta wurden die drei besten Ergebnisse aus den 4 Regatten gewertet.Zu unserer Kerncrew mit James, Marret und Wolfram kamen hinzu William Friis-Möller (DK), Peter Riggelsen (DK) und Marco Wittkamp (NL), alle drei erprobte Segler. Mit William hatten wir einen der erfahrensten dänischen Regatta-Segler an Bord, der diverse hochkarätige Preise gewonnen hat. So gelang uns durch die Vermittlung unseres Atlantic-Crossing-Mitseglers Jesper Bank der Einstieg in die erfolgreiche Regattascenerie. Regattasegeln ist höchste Anspannung und Konzentration. Die gesamte Distanz kann bei den hier ausgeschriebenen Regatten (sonst auch wesentlich länger) bis zu 2 1/2 Stunden dauern.Den ersten Start haben wir dennoch verpatzt, weil wir noch mit dem Genackertrimm beschäftigt waren. Es hatte eine Startverschiebung gegeben und wir wollten die Zeit nutzen den Genacker vorher einmal zu setzen und wieder einzuholen. Da wurde das Vorbereitungssignal gegeben, 5 Minuten später der Startschuss und wir waren noch recht weit vom Startbereich entfernt und gehörten zur 1. Startgruppe. So gingen wir erst kurz vor dem 2. Start über die Linie, holten aber reichlich auf. Trotz gesegeltem 5. Platz, wurden wir dann aber nur 10. in der Wertung, dumm gelaufen. Dafür klappte das Genackermanöver gut. Dann aber schlugen wir gnadenlos zu. William steuerte uns bei dem 2. Start auf die Sekunde genau über die Startlinie, die Manöver klappten bestens, unsere Taktik stimmte, die Crew arbeitete ambitioniert zusammen und die Winddrehungen waren mehrmals mit uns. So gewannen wir das zweite Rennen mit Abstand auf dem 1. Platz (in der Wertung wieder nur 2.). Am zweiten Tag sollten 2 Regatten stattfinden, es konnte aber nur eine gesegelt werden, da der Wind nachgelassen hatte und nach der 1. Regatta komplett einschlief. Dieses Rennen beendeten wir nach hartem Kampf auf dem 3.Platz. Am dritten Tag gab es wieder zwei Regatten, davon eine für die Wertung, die andere Regatta mehr zur Erbauung, da die Yachten mit den schlechtesten Ergebnissen dabei zuerst starten dürfen. Bei dem 1. Rennen am dritten Tag sah das gesamte Regattafeld wieder bis kurz vor dem Ende unserem markanten gelben Genacker vor sich. Zum Schluss mussten wir uns nur der größeren 575 (der wir soviel vergüten mussten) geschlagen geben und gelegten den 2. Platz.Das bedeutete für uns den 2.Platz in der Gesamtwertung in unserer Gruppe und unter den gleichgroßen Yachten das beste Ergebnis. Damit haben wir dieses Jahr unseren Erzrivalen 'Rock Oyster' geschlagen und erhielten Applaus von John und seiner Crew.Was bei dieser Veranstaltung auch immer wieder besonders besticht, sind die damit verbundenen Feierlichkeiten. Am Willkommenstag gab es einen fröhlichen Empfang im ' Real Club Nautico' mit einem vielfältigen Büfett, wir saßen mit Familie Niemann zusammen, die mit ihren Söhnen und Freund auf ihrer 'Galopper' das erste Mal an einer Regatta teilnahm. Am ersten Regattatag wurden wir abends mit Bussen in eine Oliven-Finca oberhalb Palmas gebracht. Ein altes Bauerngut, das jetzt zum Veranstaltungsort um- und ausgebaut wurde, eine tolle Location, leckeres Essen. Anschließend gab es Musik und Tanz. Wir teilten den Tisch mit Gerd und Annemarie von der Sarabande, die in diesem Jahr garnicht mit ihrem Boot an den Regatten teilnahmen.Der nächste Abend am Mittwoch -Ownersday- hatten wir die Kaufinteressenten an Bord gehabt und sie hatten sogar mit uns die eine Regatta gesegelt, die ausgesegelt wurde. Wir luden alle in unser Lieblingsrestaurant 'Bunkers' in Santa Catalina ein. Das außergewöhnliche Essen und die nette, herzliche Atmosphäre ist immer wieder ein Garant für einen gelungenen Abend. Der Regattaabschlussabend fand in dem Monitionsdepot, der alten Festung 'Cap Rocat' statt. Eine grandiose Kulisse, die zu einem Hotel und Veranstaltungsort umgebaut wurde. Ein großartiger Abend, wir erhielten einen hübschen Pokal für den 2. Platz, leckeres Essen, anschließend wieder mit Musik und Tanz. Rundum wieder eine gelungene Veranstaltung, die Oyster in Palma durchgeführt hat.Nach zwei weiteren Tagen räumen, organisieren und Gesprächen mit den Maklern mussten wir Abschied nehmen von CatB und Palma, vermutlich für eine etwas längere Zeit. Das machte uns schon etwas traurig.
Gran Canaria - Puerto Mogan
Morgen verlassen wir RedCat für eine Woche, es geht nach Mallorca, zum Oyster-Treffen. Ein Event das Wolfram ungern auslassen möchte. Außerdem gibt es dort einen Kaufinteressent für CatB und viele einflussreiche Oyster-Mitarbeiter werden da sein, mit denen die immer noch weiter auftretenden Probleme besprochen werden sollen.Mit etwas mulmigem Gefühl gehen wir von Bord. Der Liegeplatz von RedCat ist am Außensteg neben einem Ausflugsboot, das tägliche Gäste-Fahrten unter nimmt. Nette Leute, zweifelsohne, aber der Liegeplatz ist eng und unser Schiff doch noch so neu ohne Kratzer an der Außenhaut...Als wir zurückkommen, werden wir freudig begrüßt: Sie wären auch jeden Tag ausgebucht gewesen! Na, es ist alles gut gegangen. Wir bleiben noch einen Tag, dann segeln wir an der Westküste Gran Canarias nördlich, Richtung Las Palmas.
Tenerifa - Marina San Miguel
Ein 2-tätiger Aufenthalt auf Tenerifa liegt hinter uns.
Die Einfahrt in den Hafen verlief etwas aufregend. Als wir um das Kap bei Las Galletas rumgingen, hatte der Wind heftig zugenommen, bis zu 24 Knoten aus SW-Richtung. Im Hafen angekommen, winkten uns die Marinos auf einen Liegeplatz, ziemlich eng und mit dem Wind von achtern, nicht ganz unspannend. Die Mooring des Nachbarn verlief schräg und Wolfram hatte Bedenken mit dem Ruder. Es ging dann aber doch alles gut, auf der Spring war richtig Musik und auch die super schmuddelige Mooringleine tat ihre Dienste. Wir waren nur einmal kurz mit Bobstay an den Steg gekommen, aber dabei war ist kein Schaden entstanden. Den Abend verbrachten wir in einem Restaurant in der Promenade der Siedlung von San Miguel, aber schön fand es hier von uns keiner.
Am nächsten Tag wehte es immer noch recht gut und da wir beim Einlaufen in den Hafen in direkter Nähe zur Marina einen Golfplatz gesehen hatten, gingen wir eine Runde Golf spielen. James meinte, es gäbe für ihn an Bord genug zu tun (er spielt eh noch kein Golf ..), so liessen wir ihn an Bord zurück. Wir spielten einen interessanten Platz mit schönem Ausblick aufs Wasser. Abends essen wir Sushi, Sashimi und Pekingente in einem Asiatischen Restaurant, das Angebot an Restaurants ist groß, aber die Appartment Anlagen rund herum sind typisch spanische, archtektonische Vergewaltigungen der 80. Jahre, monoton, einfallslos.
Am nächsten Tag brachen wir morgens zeitig auf, der Wind hatte weiter nachgelassen und nach den ersten Meilen, setzten wir Segel und konnten herrlich mit nahezu halbem Wind gen Gran Canaria segeln. Unterwegs begegneten wir einem großem Scharm, einer Schule Delphine mit ca. 30-50 Tieren. Auch mehrere Muttertiere mit kleinen an ihrer Seite sind dabei. Es macht immer wieder Freude, wenn sie neugierig ums Boot schwimmen und aus dem Wasser springen. Es ist mir aber nicht gelungen einen Delphin über dem Wasser zu fotografieren.
La Gomera
Einen Tag für die Inselerkundung haben wir uns für La Gomera gegeben. Nicht gerade viel, aber am Samstagabend wollen wir auf Gran Canaria sein und noch einen Zwischenstop auf Tenerifa einlegen, deshalb wird die Zeit ein wenig knapp.
Laut Imray - Atlantic Islands, der 'holy Bibel' der Cruising Sailors, die netteste und best organisierteste Marina, die der Autor des Buches in den letzten Jahren angelaufen hat. Wir können seine Meinung nicht teilen. Als wir um 18:10 Uhr in die Marina einlaufen, hat das Personal wohl gerade seit 10 Minuten Feierabend und deshalb meldet sich, trotz eines Anrufes kurz vor der Einfahrt erstmal niemand mehr. Dann nach längerer Wartezeit meldet sich ein Marinero, der an der Tankstelle gerade ein Motorboot auftankt. Als wir einlaufen wollen, wedelt er heftig mit den Händen, irgendwie kommen wir anscheinend unpassend. Wolf läuft nach einer Warteschleife dann doch ein, wir sehen uns um und legen an der äußeren Brücke an. Der Marinero springt nach dem Betanken des Bootes aufs Fahrrad, es dauert eine Weile bis er unseren selbstgewählten Liegeplatz erreicht, er murmelt unwirsch etwas vor hin, lässt uns dann aber doch auf dem Liegeplatz, zumal schon ein neuer Kunde an der Tankstelle auf ihn wartet. Er nimmt unsere Daten auf und sagt uns, das Büro sei schon geschlossen - bitte morgen bezahlen.
Auch in diesem Hafen scheint eine Fiesta bevorzustehen, denn auf der Piazza in Hafennähe wird eine Bühne, Zelte und Buden aufgebaut. Im Hafen liegen viele verwahrlost aussehende Boote. Man hat sie wohl vergessen, ein trauriger Anblick. Sonst ist der Hafen einigermaßen gepflegt. Wir sprechen vor dem Tor ein Päarchen an, wo man denn wohl essen gehen kann, es sind Holländer, davon gibt es mehrere hier, wie wir später feststellen. Sie überlegen hin und her, ihr Lieblingsrestaurant das 'La Cueva' hätte heute geschlossen, vielleicht das 'El Pajar' ?! Wir bummelnn durch die Straßen und finden es auch. Der Wirt, ein lustiger Typ, kommt immer wieder an unseren Tisch und erzähl uns viele heiße Stories von seinen Angelerfolgen und zum Abschluss erklärt er uns, dass auch Angela Merkel schon in seinem Restaurant war, mit Leibwächtern: 'nice Person, the queen of Europe' . Naja. Es war ja gerade die Wahl in Deutschland, sie hat die absolute Mehrheit nur knapp verpasst ....
Am nächsten Tag leihen Wolf und ich uns ein Auto und fahren über die Insel. Die Berge sind schroff und wieder ganz anders als auf La Palma. An unserem ersten Halt treffen wir auf einen Bus russischer Touristen, für mich eher ungewöhnlich. Wir fahren weiter durch den Ostteil der Insel. Küstenstraßen gibt es hier nicht, da die Insel so zerklüftet ist und meist sehr steil ins Meer abfällt. Es zieht uns immer wieder an die Küste und im Örtchen Hermigua fahren wir ans Wasser und kehren in eine kleine Bar ein, El Faro - der Leuchturm - und essen eine Kleinigkeit. Die Wirtin ist Deutsche, das Lokal witzig gestylt, das Essen lecker. Auch das Publikum ist europäisch, Spanier sind auch darunter. Weiter gehts in die Berge, wir fahren durch schier unendliche Wälder bis in ein Naturreservat. Leider wurden die Ausstellungsräume der Station vor einer halben Stunde geschlossen. Weiter Richtung Gran Rey ist der Wald zum größten Teil verbrannt. August 2012 hat ein Waldbrand hier immense Flächen verwüstet. Im Untergrund wachsen bereits wieder Sträucher, die Baume brauchen wohl noch ein wenig länger. Auf dem Rückweg kommen wir an bemerkenswerten Felsformationen vorbei. Es ist immer wieder erstaunlich was die Natur so zustande bringt.Abends gehen wir in ein neues Restaurant oberhalb des Hafens. Die Speisekarte ist interessant, das Essen sehr lecker. Im Rahmen der Fiesta scheint ein Schönheitswettbewerb statt gefunden zu haben. Nach und nach kommen immer mehr bildhübsche, junge Mädels und setzen sich an den großen feierlich gedeckten Tisch auf der Terrasse, an dem auch eine Dame und zwei ältere Herren Platz genommen haben.Auf dem Rückweg zum Boot, sehen wir im Hafen einen großen Octopus, der gerade einen Fisch gefangen hat. Als wir ihn fotografieren wollen, versucht er zu fliehen und verliert dabei seine Beute.Am nächsten Morgen gehen wir zum Hafenbüro, rechnen ab und machen uns auf den Weg Richtung Tenerifa.
La Palma - Isla bonita
Als wir am Freitagmorgen um 6 Uhr Ortszeit in den Hafen von Tazacorte einlaufen, ist noch kein Marinero im Dienst. Es ist auch noch dunkel, nur das Mondlicht gibt ein wenig Einblick. Auch wenn ich den Hafen von der Landseite aus von vor 8 Jahren kenne, hier hat sich vieles verändert und ich bin auch noch nie selbst mit einem Boot hier eingelaufen. Wir tasten uns langsam voran, finden auch die schmale winklich angelegte Einfahrt und sehen uns um. Direkt unterhalb des Rezeptionsgebäudes ist der Ponton frei, dort legen wir an, vielleicht müssen wir das Boot verlegen, aber jetzt liegen wir erstmal sicher, fest. Nach der durchwachten Nacht freuen wir uns auf die Koje und schlafen bis 10 Uhr. Die Marineros begrüßen uns super freundlich: ‘Nein, alles gut, wir sollen das Boot nur 5m voraus legen, aber das hat Zeit‘. Auch die Sekretärin Janet weiß bereits, dass wir um 6 Uhr eingelaufen, sie hat es auf der Überwachungskamera gesehen!!. Eine Super Marina mit sehr netten Mitarbeitern (sie laden uns am Mittag zu ihrem frisch gebratenen Fisch mit Kartoffeln und Mojo ein!) ist hier in den letzten Jahren entstanden, schöne sanitäre Anlagen, alles hübsch und sehr gepflegt.. Gewaltig sind die Bollwerke, die zum Schutz des Hafens gebaut wurden, bzw. werden. Eine zweite, weiter ausliegende Mauer ist noch in Bau. Die Fotos geben die Dimension nicht annähernd wieder. Keiner von uns, hat je so gewaltige Kaimauern gesehen. Der Tag vergeht mit Boot säubern, aufklaren, Formalitäten, einem Landgang Richtung Ort. Hier ist noch fast Alles wie es war, nur Jaime lebt nicht mehr. Mein Freund aus alten Tagen, der Wirt meines Lieblingsresturant ‚Playamont‘ ist an einer erneuten Krebsattacke vor 2 Jahren verstorben. Seine Frau führt das Lokal mit dem Sohn und seiner Familie weiter (er hat inzwischen selbst 3 Söhne) und wir bestellen einen Tisch für den gleichen Abend. Für den nächsten Tag, Samstag haben wir ein Auto bestellt und machen eine Tour in den Süden der Insel. Als wir den Ort Tazacorte durchfahren, stehen auf dem Marktplatz viele Palmeros mit den traditionellen Trachten, hübsch und bunt anzusehen, machen wir einen kurzen Stop. Nachher hören wir, es ist die Fiesta zu Ehren des St. Miguel. Unser nächster Stop ist in Puerto Naos, dem Badeort der westlichen Inselseite. Auch hier hat sich einiges geändert, nicht nur die unterschiedliche Straßenführung, auch die Promenade, die erst vor einigen Jahren verändert wurde, ist neu gestaltet. Es fehlen die Restaurants auf der Promenade, jetzt gibt es nur noch kleine Cafes, Bistros am Rand – moderner, sagt man uns?!Weiter gehts Richtung Süden durch das Lavafeld von 1952 bis runter zum Teneguia, der 1971 ausbrach. Der schwarze Hügel ist beeindruckend, unter der Oberfläche ist es noch heiß, nur wenige Pflanzen haben sich bisher hier her getraut. Gleich nebenan ist eine Saline, wo aus dem Meerwasser Salz gewonnen wird. Etwas oberhalb im Ort Fuencaliente wird Wein produziert, wir dürfen einen kleinen Blick in die Weinproduktion werfen, weil gerade Trauben angeliefert werden. Der Shop ist aber geschlossen und so gehen wir in die Bar Parada, kaufen Wein und Mandelkekse, die Spezialität der Bar. Überall an den Straßen wächst hier Wein, Kriechwein, wie Wolf sagt. Die Weinstöcke wachsen niedrig, nur ca 50cm über dem Boden. Damit sind sie vor dem Wind geschützt und bekommen viel Wärme von dem schwarzen Boden zurück. Der ‚Teneguia‘-Wein ist intensiv und lecker im Geschmack, wir testen ihn beim nächsten Abendessen. Aber vorher fahren wir noch weiter nach Mazo, dem Zentrum der hiesigen Handwerkskunst und besuchen den Markt. Im oberen Raum sitzen einige, zumeist ältere Frauen, die mit Stickerei beschäftigt sind und solche Arbeiten anbieten: hübsche Decken, Sets, Taschentücher. Im Ort gibt es eine Schule, die diese alte Fertigkeiten noch weitergibt. Im nächsten Raum werden Obst, Gemüse, Brot, Eier, Käse, Salze, Schmuck, etc. Angeboten. Wir sind beeindruckt von einer Maschine, die den Saft aus Zuckerrohr herauspresst. Sie rattert immens, der junge Mann, der sie bedient arbeitet heftig, aber es lohnt sich, der Saft, den er auf Wunsch mit anderen Säften ergänzt, schmeckt hervorragend. Wir fahren weiter, besuchen noch die Keramikwerkstatt, die alte traditionellen schwarze Keramik herstellt und fahren dann weiter nach Santa Cruz, der Hauptstadt der Insel. Dort sehen wir uns kurz die Marina an, wir haben alles richtig gemacht, die Marina in Tazacorte gefällt uns wesentlich besser. Dann besichtigen wir die Stadt. Als wir zum Kirchplatz kommen steigt gerade ein Hochzeitspaar in die bereitstehenden Autos, ganz offensichtlich jemand hochgestelltes. Mehrere Männer tragen aufwendige Uniformen mit Säbeln und auch die Frauen sind sehr hübsch herausgeputzt. VieleSchaulustige haben sich versammelt. Nach einem kurzen Abstecher in die Ausstellung von Cäsar Manrique entschließen wir uns, nicht zum Essen in Santa Cruz zu bleiben, sondern noch mit den letzten Sonnenstrahlen auf die Westseite der Insel zurückzukehren. Wir meandern uns durch grüne Gärten, Plantagen und Wälder in die Anhöhen bis zum Tunnel der uns zurück zur anderen Seite bringt. Die Inselseiten haben sehr unterschiedliche Vegetation, auf der Westseite überwiegen die Bananen-Plantagen.In Los Llanos besuchen wir das kleine Gartenlokal ‚El Hidalgo‘ im Zentrum der Stadt, ich bin glücklich es nach einigen Problemen doch wieder gefunden zu haben. Das Essen ist super! Schöner Abschluss eines erlebnisreichen Tages.Am nächsten Tag, Sonntag, ist Bestandsaufnahme der Problem(chen) an Bord angesagt. James möchte an Bord bleiben und so machen Wolf und ich uns gegen Mittag allein auf den Weg gen Norden. Am Aussichtspunkt El Time genießen wir einen Drink und die Aussicht runter auf Tazacorte und die Marina, dann fahren wir doch den Berg runter zum Haus, das einst mein Vater entworfen und meine Eltern bewohnt haben. Es spielen Kinder im Hof, wir sprechen mit Ihnen und werden eingeladen alles in Augenschein zu nehmen. Eine deutsche Familie aus HH-Othmarschen lebt jetzt hier, die Kinder besuchen die örtliche Dorfschule von La Punta. Sie haben ein kleines Paradies und die Familie fühlt sich wohl dort, wie schön. Da wir doch etwas länger geblieben sind, fahren wir nicht mehr weiter gen Norden, sondern machen uns auf den Rückweg zum Boot, holen James ab und gehen am Badestrand von Tazacorte zum Essen. Was uns auch hier wieder auffällt, sind die farbenfrohen Hauser, von lila über grün, blau, gelb ist alles vorhanden. Schön.Am Montag dann sitzt auch Wolf am Schreibtisch und geht mit James die Listen durch, wo und was es noch zu tun gibt.. Nach den haushaltlichen Pflichten, gehe ich auf Shoppingtour in die Markthalle und den Supermarkt. Am Nachmittag haben die Männer die Bootsarbeit satt und wir starten doch noch ein Mal auf Erkundungstour, das Wetter ist bestens um in die Berge, zur Cumbrecita, an den riesigen Kraterrand der Caldera de Taburiente zu fahren, es ist nämlich wolkenlos, das ist selten. Die Straße führt durch unendliche Kiefernwälder hinauf, bis zum Parkplatz, dem Ausgangspunkt für diverse Wandertouren. Wir wandern aber nicht, sondern sehen uns nur den grandiosen Ausblick an. Auf der Rückfahrt machen wir einen kurzen Stop und essen und pflücken frische, super leckere dunkle Feigen direkt vom Busch. Zum Abendessen fahren wir zum Balcon de Taburiente, ein am Steilhang gelegenes Restaurant mit einheimischer Küche. Der Blick auf den Sonnenuntergang ist großartig.Dienstag geht es weiter, auschecken ist angesagt. Den echt super netten Marineros vermachen wir unsere letzten Bierreserven und dann geht es weiter gen La Gomera. Allerdings ohne genügenden Wind zum Segeln, dafür mit einigen Stopps zum Baden. Herrlich erfrischend !!
Madeira, eine Reise wert
Unsere Ankunft ist bestens getimet. Am Samstag beginnt hier im Osten der Insel ein besonderes Marienfest, das nur einmal im Jahr stattfindet. Eine Marienstatue wird aus der Kapelle auf dem Berg oberhalb der Marina getragen, auf einen Fischkutter gestaut und nach Canical gebracht. Das ist hier der nächste kleinere Ort. Dort wird sie gesegnet und am folgenden Tag zurück geschippert und von der Marina wieder auf den Berg getragen. Das Ganze ist natürlich miteiner Riesenfiesta verbunden. Kurz nach unserer Ankunft ergreift Klaus die Initiative und die Crew reinigt das Schiff vom vielen Salzwasser der letzten Tage. Nachdem das Schiff wieder glänzt und aufgeräumt ist, geht es am Freitagabend mit dem Taxi nach Canical (5Leute +Taxifahrer, wir sitzen ziemlich eng, mehr aufeinander) und essen dort in einem Restaurant mitten in der Festmeile. Im Hafenbereich von Canical sind diverse Buden aufgebaut mit Schnickschnack, einem Autoscooter, lokalen Obst- und Brotspezialitäten, sowie Rinderhälften. Es sieht so aus, als ob das Fleisch zum Grillen aufgeschnitten werden soll, aber die Stände haben keinen eigenen Grill, dafür stehen diverse Grilltische über den Strand, bzw. die Uferklippen verteilt. Nach dem Essen sehen wir uns das ganze Spektakel genauer an. Im Hafen wurden die Fischerboote eschmückt, ganz besonders eines, das offenbar die Marienfigur transportieren sollte. Hektisches Treiben an Bord und an Land, alle sind mit irgendwelchen Vorbereitungen beschäftigt. Wir sehen uns den Kutter und die Buden an, drehen ein paar lustige Runden mit dem Autoscooter. Aber der Lärm, aus jeder Bude eine andere noch lautere Musik, ist anstrengend, vor allem nach den so herrlich ruhigen Tagen auf See.Samstag, Sightseeing-Day. Ab 11 Uhr haben wir ein Auto zur Verfügung. Klaus ist schon am frühen Morgen abgereist, sein Sohn hat am nächsten Tag Geburtstag und er möchte ihn nicht allein feiern lassen, da der Rest der Familie gerade Urlaub in der Türkei macht. So starten Wolf, James, Richard und ich in Richtung Funchal. Auf dem Weg machen wir einen Stop in Machico, da gibt es einen Marine-Ausrüster. Wir wollen nach diversen benötigten Ersatzteilen fragen oder ggf. bestellen. Der Shop hat eigentlich immer geöffnet, laut Schild an der Eingangstür, aber heute wohl nicht. Wir warten eine knappe Stunde im Bistro nebenan , aber keiner kommt. Also fahren wir weiter durch diverse Tunnel über eine super gut ausgebaute Straße (bestimmt alles aus EU Geldern) nach Funchal. Der erste Eindruck ist großartig. Die herrlich grüne, üppige Natur. Eine schöne Stadt, mit vielen alten Häusern, supersteilen Straßen – da ist der Waseberg in Blankenese nichts dagegen. Wir fahren erstmal runter gen Wasser, verschaffen uns einen ersten Überblick, parken das Auto und entscheiden uns für das komplette Touristen-Programm. Eine Seilbahn bringt uns hoch über die Häuser bis an den oberen Rand der Stadt zu den botanischen Gärten. Leider hat vor einiger Zeit hier ein Brand die Vegetation vorerst ausgebremst. Einiges ist schon wieder in voller Blüte, anderes kämpft noch. Die moisten Pflanzen überleben diese Brände, weil sie sich über die Jahrhunderte darauf eingestellt haben. Wir kaufen diverse Insel typische Touristenartikel, u.a. Kopfbedeckungen und besteigen dann die traditionellen Schlitten, mit denen sich die reichen Madeirenser früher haben in die Stadt herunter bringen lassen. Eine heiße, äußerst spektakuläre Art wieder abwärts zu kommen. Zwei Schlittenführer schieben, lenken und bremsen den Schlitten durch die kurvigen Straßen, ein echtes Erlebnis!! An der Endstation angekommen, stehen unsere Schlittenführer schweißgebadet, fröhlich lachend neben uns und helfen uns wieder auf. Nach einem ausgiebigen Bummel durch die Altstadt, machen wir uns auf die Rückfahrt.Zum Tagesabschluss machen wir einen Stop in Canical. Wir wollen sehen was die Fiesta macht. Buntes Treiben, viele Menschen drängen sich durch die Straßen. Überall wird jetzt das Fleisch aufgeschnitten in große Brocken gewürfelt, auf einen Lorbeerstock gespießt und dann mit grobem Salz gewürzt. Man kauft das Fleisch im Kilo, dazu gibt es Sauerteigbrot mit Kräuterbutter. Mit zwei großen Spießen bewaffnet, gehen wir zu den Grillstationen und legen die Stöcke auf den Grill. Die Glut ist heiß und das Fleisch schnell verbrannt, man muss schon achtsam sein und es immerzu drehen. Unser Grillnachbar hat Pech, der Stock ist angebrannt, bricht und sein Fleisch landet in der Asche. Die Familie eilt zur Hilfe, es erfordert Geschick und Mut das Fleisch zu retten. Unser Fleisch ist schnell gegart, aber innen dann doch noch recht blutig, kein Problem, man kann es ja noch einmal grillen, aber so richtig zart, wie erhofft, ist unser Fleisch nicht. Bei diesem Abendessen überwiegt eher der Funfactor. Zum Abschluss noch zwei Runden mit dem Autoscooter und dann zurück an Bord. Ein langer, erlebnisreicher Tag geht mit einem Abschiedsdrink für Richard zu Ende.Es ist Sonntag. Nun sind unsere beiden, hilfreichen Mitsegler von Bord. Viele Aufgaben an Bord sind die Tage liegen geblieben, wir legen einen Homeworking-Day ein. James bastelt an diversen Plätzen, der Technik u.ä. herum, Wolf liest und schreibt eMails, ich kümmere mich um die Wäsche. Die Waschmaschine an Bord und auch an Land werden gefüllt und schon bald flattert die Wäsche im Wind. Kurze Zeit später setzt Nieselregen ein. Unser engl. Stegnachbar meint, es wäre wohl ungünstig mit der Wäsche, ich entgegne noch fröhlich, der Wind würde mehr trocknen als der Regen Nässe bringt. Danach beginnt es richtig zu regnen, Wäsche runter, wieder rauf, die Hemden sollen doch im Wind knitterfrei trocknen, runter, rauf, runter, rauf.Die Sonne kam immer mal wieder raus und es sah so aus, als ob es aufklart und dann.. Ich weiß nicht, wie häufig wir, Wolf half immer mal mit, die Wäsche wieder abgenommen und wieder aufgehängt haben. Echt ätzend. Am Abend belohnten wir uns mit einem Abstecher in die Altstadt von Funchal zum Essen in ein Straßenrestaurant hinter der Kunstgalerie. Nachdem wir auch den Montagmorgen noch für Bastel- und Bürotätigkeiten dahin gehen lassen, starten wir gen Nachmittag zu einer 2.Inselerkundung. Wir wollen gern den Norden sehen, die kleinen strohgedeckten Nurdach-Häuser in Santana, Sao Vincente, mal sehen, wie weit wir kommen. Vorher legen wir noch zwei Stopps ein. Wir brauchen dringend neue Druckerpatronen für den kleinen Canon-Reisedrucke iP100 (sinnvolles Mitbringsel für unsere zukünftigen Mitsegler!) und wir starten einen 2. Versuch beim Marineshop in Machico. Diesmal haben wir Glück, der Laden ist wirklich geöffnet, auch wenn der Chef zuerst nicht da ist. Einige Ersatzteile sind auf Lager, andere will er bestellen, wieder andere – keine Chance. Es ist dann doch schon reichlich spät und die Straße gen Norden ziemlich schlecht ausgebaut und kurvig. Auch der eine oder andere Stop, um die schöne Aussicht oder die Sehenswürdigkeiten zu besichtigen, haben uns aufgehalten, sodass wir um 20 Uhr in Sao Vicente bei Einbruch der Dunkelheit zum Essen gehen und dann über die gut ausgebaute Strecke durch die Inselmitte unseren Rückweg antreten. Ein eindrucksvoller Tag geht zu Ende. Es ist eine wunderschöne Insel,liebenswert, nette Menschen, absolut eine Reise wert.Am Dienstag packen wir die Golfbags aus und starten zu einem der drei Golfplätze auf der Insel. Als ich vor 27 Jahrendas erste und bisher einzige Mal hier auf der Insel war, gab es nur einen Platz. Der Club Palheiro Golf liegt unweit von Funchal entfernt, 600m oberhalb. Ein interessanter und anspruchsvoller Platz mit tollen Ausblicken auf den Atlantic und die Stadt Funchal läd uns ein mal wieder zu kommen. Wir fahren anschließend noch nach Funchal, erledigen diverse Einkäufe und finden, mehr zufällig, kurz vor Toresschluss die beliebte Markthalle ‚Mercado dos Lavadores‘. Die Fischhalle ist bereits leer, aber einige andere Stände sind noch geöffnet und wir erstehen eine Tüte voll unterschiedlichster Früchte für 2,71 Euro. Es ist schon spät, als wir uns auf den Rückweg mache.Deshalb bitten wir James uns zum Marina-Bistro entgegen zu kommen, damit wir dort eine Kleinigkeit gemeinsam zum Abend essen. Nachdem das Auto geparkt ist, schau ich mich im Bistro um, ob James uns bereits erwartet.Es sitzen einige Gäste verstreut an den Tischen und ich denke so bei einem Blick auf die Gäste, der Mann sieht aus wie Jochen Supper und geh weiter, aber James ist noch nicht da. Als ich zurückkomme springt der junge Mann auf: ‚Hallo Marret!‘ Die Welt ist doch so klein, man muss sich immer gut benehmen, wer weiß, wer einen gerade beobachtet. Es wurde ein supernetter Abend mit Kai Möhrle von der Clementine und seiner kleinen Crew. Clubkameraden aus dem BSC, die gerade aus Lagos (im Süden Portugals) eingetroffen waren. Am nächsten Morgen noch kurze wechselseitige Bordbesuche und dann laufen wir, wie vorgesehen gen La Palma aus. Es regnet mal wieder, es wird Zeit den Standort zu wechseln.
Tagebuch der Überfahrt
Donnerstag 5.9.2013 - Unsere Ablegen von Frankreich war für 10 Uhr morgens geplant, aber erst hielt uns ein Anruf aus Hamburg auf, dann zog Nebel von See her in den Hafen und die Funke brachte ständig irgendwelche Such-oder Warnmeldungen, so dass wir unsere Abreise um 12 Stunden, auf die nächste Tide, verschoben. Die Nacht war kühl und dann sehr windig. Wir hatten uns in 3 dreistündige Wachen eingeteilt, aber die heftige Schaukelei bekamnicht jedem so richtig gut.Freitag 6.9.2013 – Nach Anbruch des Tages wurde das Wetter angenehmer und freundlich und nach und nach kamen die Crewmitglieder wieder an Deck. Wir segelten seit Cherbourg immer hoch am Wind und dann drehte der Wind auch noch südlicher. So nahmen wir die Maschine zur Hilfe um den Zipfel von Frankreich zu um runden. Es wurde ein sehr schöner Tag, auch wenn es gelegentlich regnete, dafür bekamen wir mehrmals schöne Regenbögen zu sehen. James hat abends für uns Nudeln mit einer Art Bolognese-Sauce gekocht, das hat uns gut getan, nur Klaus fehlte beim Essen, er ruhte sich für seine Wache aus. Samstag 7.9.2013 – Das Wachsystem hat sich langsam etwas gefestigt. Tagsüber handhaben wir es etwas lässiger. Für nachts gibt es eine klare Einteilung 21-0 Uhr, 0-3 Uhr, 3-6 Uhr, 6-9 Uhr. Heute Nacht war für Wolf und mich 3-6 Uhr angesagt, dabei lösen wir immer Klaus ab, nach uns tritt James die nächste Wache an und mit ihm Richard. In der Biskaya angekommen, drehte der Wind wieder westlicher, auch wenn wir manchmal nur wenig Wind haben. Die Wellen schaukeln uns aber reichlich durch und Wolf geht es noch immer nicht so richtig gut damit. Häufig ist um uns herum nichts und niemand zu sehen, die vorbei ziehenden Schiffe kaum auszumachen. Heute sahen wir 2 Wale und mehrmals Delphine, die ja gern mal um den Rumpf herumziehen und vorm Bug ihre Spielchen treiben.Sonntag 8.9.21013 – Ein wunderschöner Sonnenaufgang, wir vermuten die IISS Raumstation ausmachen zu können. Wir haben Neumond, also z.Zt. stockdunkle Nächte. So fahren wir unter Segeln oder Maschine, je nach Wind, in eine schwarze Wand. Auch mit der größten Anstrengung ist nichts zu sehen. Alle Lichter an Deck sind aus oder stark gedimmt, unter Deck nur Rotlicht. So kann man die wenigen Schiffe, im Umkreis von ca 10 sm, an ihrer Lichterführung gut ausmachen. Wir haben aber natürlich auch unser Plottersystem, das uns die anderen Schiffe anzeigt mit Standort, Kurs und Geschwindigkeit. Wenn wir auf das Informationsblatt umschalten, erhalten wir alle, über das Schiff verfügbare Daten wie Länge, Breite, Tiefgang, Schiffstyp, Zielhafen und vieles mehr. Dabei sind auch die Daten um mit ihm Funkkontakt aufnehmen zu können, wenn man es wollte. Wir haben vormittags ¾ der Biskaya hinter uns, Cap Finisterre liegt etwa 110sm entfernt vor uns, bis Madeira sind es noch ca. 830sm. Bei 4900m Wasser unter uns, das Echolot zeigt schon lange keine Wassertiefen an,, stoppen wir auf und baden. Herrlich erfrischend, das Wasser hat eine Temperatur von 20°.Sonntag war Walewatching-Day. Beim Frühstück in der Morgensonne im Cockpit sichteten wir zuerst einen etwas größeren Wal direkt neben uns an Backbord. Er tauchte mehrmals auf und ändert dann seinen Kurs und verschwand hinter unserem Heck. Später sahen wir eine größere Gruppe sehr großer Wale, die vor unserem Bug entlangzogen. Nochmal später sahen wir einen toten Wal an dem sich bereits Vögel zu schaffen machten.Montag, 9.9.2013 – Der Morgen begann aufregend. Kurz nachdem James seine Angel so um 11:15 Uhr ausgeworfen hatte, rüttelte es schon daran. Wir stoppten die Maschine auf und James versuchte die Beute einzuholen. Das stellte sich aber als ziemlich schwierig heraus, da kämpfte am anderen Ende jemand um sein Leben - aber gewaltig ! Immer wieder gelang es dem Meeresbewohner den Abstand wieder zu vergrößern. Es musste ein Fisch größeren Ausmaßes sein, es war teils nicht möglich die Angelleine zu stoppen. Das ging über eine Stunde hin und her, mal machte James einige Meter gut, dann wieder unser angepeiltes Abendessen. Nun kam auch Klaus dazu und versuchte mit frischer Kraft die Beute an Bord zu ziehen. Erstmals bekamen wir unseren Gegner, wenn auch nur schemenhaft zu sehen. ca 1,50-2m lang, heller Bauch, grüngrauer Rücken, die verschiedensten Vermutungen was es sein könnte, wurden geäußert, ein Hai? Vermutlich kein Thunfisch, wie erhofft. An beiden Seiten der Angel wurde verbissen gekämpft und dann ... Alle Vorbereitungen für die finale Schlacht an Bord waren getroffen, da siegte der Meeresbewohner. Er oder sie gab uns die Angel samt Köder zurück, nur ein kleiner Knochen/Gräte gab Hinweis auf den Kontrahenten. Hätte unsere Veterinärmedizinerin daraus etwas identifizieren können?? Wir hätten ja gern gewusst, was es war. Aber nachher waren wir einhellig der Meinung, so war es für beide Seiten besser, auch wenn wir gern mal Fisch gegessen hätten. Sogab es dann doch 'Chili con carne'.Um 12:45 Uhr nahmen wir unseren Kurs Richtung Madeira wieder auf. Um 15 Uhr kam endlich ein wenig Wind auf, so dass wir mal wieder die Segel rausholen konnten, nach 2 Tagen nur unter Motor eine Wohltat, wenn auch nur mit 2-3 bft. Gegen Abend wurde es dann ein wenig mehr. Dienstag, 10.9.2013 – Unser Segelwechseltag. Wir können immer noch segeln und probieren bei den leichten halb- bis achterlichen Winden, erst den Code 0, später den Genacker. Da der Wind immer mehr achterlich dreht, überlegen wir ob eine Halse angesagt ist. Er nimmt weiter zu und wir entschließen uns den Genacker einzuholen. Das ist leichter gesagt als getan. Wir brauchen doch ca. 20 Minuten, bis die 275qm gebändigt sind. Da der Wind inzwischen weiter zugenommen hat, nehmen wir ihn wieder unter Deck und gehen mit kleiner Genua auf den anderen Bug. Seit dem nahm der Wind, wie auch die Wellen stetig zu. Bei –zu 30kn TWS und -12kn SOG rauschen wir durch die dunkle Nacht. Mittwoch, 11.9.2013 – Die Wellen werden immer höher, dazwischen langgestreckte Wellentäler. RedCat rollt dahin. Unter Deck ist es nicht leicht sich fortzubewegen, man muss sich schon gut festhalten um nicht umgeschmissen zu werden. Das Schicksal ereilt Wolf. Aber zum Glück ist er mit Prellungen davon gekommen. Essen, Anziehen, Umziehen solche Tätigkeiten erfordern Kraft und Geschicklichkeit. Auch in der Koje ist es nicht einfach eine passende Position und den Halt zu finden, damit man ein paar Stunden schlafen kann. Das Wachsystem ist zur Routine geworden. Alle 6 Stunden müssen wir für 3 Stunden an Deck erscheinen, ob Tag oder Nacht, und Ausschau halten. Die Segel einstellen oder den Motor überwachen. Das Steuern übernimmt weitest gehend 'Allan' unser Autopilot, die Selbststeueranlage. Hin und wieder muss der Kurs korrigiert werden, dafür reicht es aber im Allgemeinen den Knopf zu drehen. Tagsüber sitzen wir manchmal alle gemeinsam an Deck, unterhalten uns, lesen, aber häufig ist auch einer unter Deck und ruht sich für seine nächste Wache aus. Es gibt mindestens einmal warmes Essen, meist kocht James (sehr abwechslungsreich und lecker), aber auch Klaus und ich bemühen uns aus den mitgeführten Lebensmitteln leckeres Essen zu zaubern. Donnerstag, 12.9.2013 - Langsam flaut der Wind ab, zuerst sind die Wellen noch enorm und wir rauschen die Wellen herunter (einmal zeigte die Logge in den letzten Tagen: 24kn!?), dann werden auch die Wellenberge kleiner. Mittags halsen wir und nehmen wieder Kurs auf Madeira. James hat das ruhigere Wetter genutzt und noch einmal alle Möglichkeiten genutzt, zum Teil mit Hilfe von Klaus, unsere Wasserpumpe wieder in Gang zu bringen. Nachdem nun alle 20A Sicherungen (auch die Ersatzteile) hin sind und die C Zones Box umgangen werden musste, läuft die Pumpe wieder. Kurz darauf stehen die ersten Mitsegler unter der Dusche und genießen den wieder erlangten Luxus. Draußen ist es zwar deutlich warmer geworden, aber die Sonne scheint zur Zeit äußerst selten und hin und wieder, regnet es auch. Die Liste der erkannten Mängel wird immer länger. Wir hoffen, dass wir in Madeira das Eine oder Andere bekommen (auch aus England) damit wir ohne Probleme weiter segeln können.Freitag, 13.9.2013 - Es ist kein Freitag, der 13., wie man befürchten könnte. Der Tag entwickelt sich bestens.Auch wenn der Wind zum Segeln nicht ausreicht.. Wir starten die Maschine und tuckern durch die vorerst letzte Nacht auf See. Es sind noch 130sm. Die See wird immer ruhiger, wir starten noch einmal den Wassermacher, auch der will erprobt und genutzt werden, zumal er gutes, mineralneutrales Wasser macht. Ab 9Uhr haben wir Land in Sicht, erst Porto Santo, die vorgelagerte (Bade-)Insel, mit tollen Stränden, dann Madeira, nahezu ohne Strände, auch wenn dort in letzter Zeit vermehrt Strände künstlich angelegt werden. Kurz vor Madeira legen wir noch einen kurzen Stop zum Baden ein. Das Wasser hat inzwischen ein Temperatur von 23° laut Bordinfo. Beim 1. Badestop weiter nördlich hatte der Atlantic noch 20°. Ich finde es immer großartig mittendrin im großen Meer das herrlich saubere Wasser zu genießen. Diesmal können wir auch Klaus zum Schwimmen überreden, nur James bleibt noch standhaft an Bord, wir hätten ihn gern abgelöst.Um 16 Uhr liegen wir fest in der Marina Quinta do Lorde, am Ostzipfel der Insel Madeira. Die Marina ist noch recht neu, toller Service, alles sauber und hübsch gepflegt. Wir buchen 5 Tage Landurlaub und einen Mietwagen für die Zeit, damit wir auch etwas mehr von der Insel sehen.
es hat sich was getan ...
Inzwischen ist das Bugstrahlruder eingebaut, danach funktionierte allerdings das Heckstrahlruder nicht mehr. 2 Leute arbeiteten mehrere Stunden, aber es wollte nicht richtig mitspielen. Da man den Hersteller in Norwegen nicht mehr erreichte, hieß es am Freitag um 17 Uhr: Sorry, wir können nichts mehr machen, am Montag sind wir um 8 Uhr wieder da.Die Enttäuschung war groß, wir machten lange Gesichter. Auf die Frage, ob einer der Leute gegen Geld auch am Wochenende an der Sache arbeiten würde, erklärte sich Gavin bereit, das Teil, welches er für die Probleme zuständig hielt, aus einem anderen Boot auszubauen und am Sonntag bei uns einzubauen um zu sehen, ob das den Fehler verursachte. Er kam wirklich am Sonntag um 10:15 Uhr baute das Teil ein und nach einigen Versuchen liefen beide Seiteruderanlagen. Welch ein Gluck !! Dann wurde alles seefest verstaut und um 12:10 Uhr verließen wir endlich den Hafen von Ipswich :-))))Inzwischen hatte sich noch mehr getan. Es war 1.September geworden und auf einen Schlag 'herbst'elte es. Am Vortag noch mit kurzen Ärmeln und Bermudas im Pub, mussten zum Abend Pullover und lange Hosen angezogen werden. Ja, es wurde wirklich Zeit, dass wir loskamen.Sarah, James Freundin, war am Mittwochabend gekommen und verbrachte unsere letzten Tage in England mit uns, das war sehr schön. Am Donnerstag fuhren Richard und Marret auf eine 'Bildungsreise' nach Cambridge. Es war sehr interessant. Richard war ein super Reiseführer, so einiges was ich auf unserer Sightseeingtour nicht erklärt bekam, lernte ich von Richard, der sich in englischer Geschichte, Kultur und Geflogenheiten super gut auskennt.Die letzten Tage haben wir es uns noch einmal gut gehen lassen. So waren wir z.B. in unserem Lieblingspub 'Bud and Oysters' und haben lecker gespiesen und die einmalige Stimmung genossen. Der Wermutstropfen war nur, als ich am nächsten Tag meine 'Reporterutensilien' durchsah, fehlte mir meine Kamerahülle mit Chipkarte den Fotos von zu Hause :-((. Vermutlich habe ich sie bei den Außenaufnahmen aus der Tasche gezogen und verloren - ärgerlich.Am Sonntag dann, nach fast 8 Stunden Segeln und Motoren entlang der engl. Küste, liefen wir am Abend in Ramsgate ein. Wir gingen ein letztes Mal in England an Land um die nächste Tide abzuwarten (die Strömung im engl. Kanal ist ziemlich heftig) und aßen in 'Peters Fishfactory' Fish and Chips(lecker !!). Um 1 Uhr ging es weiter gen Frankreich, das wir heute nach 24 Stunden segeln, ohne große Zwischenfälle, um 1:30 Uhr ansteuerten. Wir sind in Cherbourg, haben unser 1. Etappenziel erreicht.!! (So häßlich ist das hier garnicht, wer hat das uns nur erzählt.)Au revoir Wolfram, James, Richard und Marret, und ab Morgen auch Klaus
Von wegen Morgen ...
Heute hat das neue Bugstrahlruder um 17 Uhr GMT die Werft erreicht und Morgen Donnerstag geht RedCat um 8 Uhr aus dem Wasser und das Bugstrahlruder soll eingebaut werden. Richard und ich werden den Tag für eine Sightseeing-Tour nutzen, als Ziel haben wir Cambridge ausgesucht. James und Wolf überwachen derweil die Arbeiten am Boot.Heute haben wir wieder diverse Dinge verstaut, wie Fahrräder, Schirme (hoffentlich brauchen wir die höchst selten), Reisetaschen, überzählige Gläser, Deckchairs ... Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, was wir alles hier an Bord lagern (wollen?!). Schön wäre es, wenn wir die Dinge bei Bedarf auch wiederfinden und nicht erst, wenn das Schiff mal ausgeräumt werden muss. Gestern Abend hat uns James bekocht, nachdem ich es am Vortag versucht hatte. Bei James gab es 'fish-hash', dann Auberginenauflauf und Steak. Sehr lecker, ich denke es wird uns gut ergehen auf unserer Tour und verhungern werden wir sicher nicht. Auch die Vorräte in der Bilge und in den Schränken werden immer umfangreicher. Tesco, der Supermarkt aus der Umgegend freut sich über jeden Besuch von uns, wenn wir mit unseren Einkäufen von 300-500 Euro rausgehen. Ansonsten vertreiben wir uns die Zeit damit die Pubs der Umgegend zu testen...Es grüßen herzlich Wolfram, James, Richard und Marret
... noch in Ipswich
Hallo zusammen, wir liegen immer noch in der Werft. Morgen kommt ein neues Bugstrahlruder, das dann erst noch einmal eingebaut werden muss, es wird noch dauern, bis wir hier loskommen. :-((Schade, denn das Wetter ist zur Zeit so schön, da wäre es auch fein zu segeln. Wir vertreiben uns die Zeit mit Einstauen und Räumen, ich hoffe James (oder wir) weiß in ein paar Monaten, wenn wir mal was brauchen sollten, noch wo es eingestaut ist. Mir wäre es lieber es ginge endlich los, dann würde man sich beim Einstauen nicht an Kleinigkeiten aufhalten. Sonst geht es uns Allen gut. Wir leben uns langsam an Bord ein. Das englische Essen ist besser als sein Ruf. Wir sind die letzten Tage eigentlich immer zum Essen von Bord gegangen um auch mal was anderes zu sehen. Es gibt hier in der Umgegend nette Lokale mit gutem, leckeren Essen, diverse Fisch-, Lamm-, Enten- und Fleischgerichten, - nicht nur 'fish and chips' :-)). Nachher geht's in den nächsten Pub auf einen Whisky zum Nachtisch. Da haben wir die Tage einen kleinen lokalen Pub besucht mit Karaoke-Bühne. Plötzlich gab es eine Rangelei und ein junger Mann lag lang auf dem Boden, es drohte zu einer Schlägerei zu werden, aber dann fanden sich mehrere die den Streit schlichteten und wir haben den Pub ohne blaue Flecken verlassen können. Einen anderen Abend waren wir in dem total angesagten Biergarten Isaacs Lord am Stadthafen. Hin und wieder stehen die Menschen dort Schlange um Einlass zu finden. Die Garderobe der Mädels ist heftig unterschiedlich zu der Hamburger Deerns, vor allem trägt man hier Highheels, mindestens 10 cm hoch und am liebsten, hoch glänzend, nichts für an Bord.